Tests

Lucky Bike Test: Scott Gambler 710 2015

Downhill Fully der Oberklasse

Quelle: scott-sports.com

Quelle: scott-sports.com

+ High-End Fahrwerkskomponenten

+ gelungene Optik

+ multiple Verstelloptionen

– Antriebseffizienz-kommt etwas träge daher

– Hohes Gesamtgewicht

 

Scott hat dem Gambler im Jahr 2015 ein Update spendiert.

Unser Lucky Bike Mitarbeiter Sascha hat das Scott Gambler 710 2015 getestet und war gespannt, was sich bei dem flexiblen Downhiller der Oberklasse alles geändert hat.

Der Rahmen des Scott Gambler 710 hat, im direkten Vergleich mit dem Vorjahresmodell, keine großen Veränderungen erhalten. Erst bei genauem Hinsehen fallen das etwas stärker gewölbte Unterrohr, das fehlende Gusset zwischen Oberrohr und Sattelrohr sowie die tiefer angesetzte Kinematik auf. Diese wurde zudem an die verbauten Fox Federelemente angepasst. Vorne arbeitet eine Fox 40 Float Kashima und hinten ein Dhx RC4 Kashima. Die Antriebseinheit ist ein downhillerprobter Zee-Saint-Mix. Unverändert bleiben die multiplen Verstellmöglichkeiten, die sich am Rad bieten. Ab Werk kommt das Scott Gambler 710 mit zeitgemäßen 27,5 Zöllern in die Läden, eine Umrüstung auf 26 Zoll ist jedoch problemlos möglich, ein Feature das allen Gambler-Modellen zu eigen ist. Technisch anspruchsvolle, enge Strecken erfordern gegebenenfalls die kleinere Laufradgröße, wer etwas mehr „laufen lassen“ kann, wählt die laufruhigeren 27,5“ Räder, die besonders kleine Unebenheiten besser schlucken.

Das Scott Gambler 710 ist im Vergleich zum Vorjahresmodell handlicher, jedoch verglichen mit DH-Bikes im 16Kilo Bereich kommt es etwas träge daher. Die 1,5 Kilo Mehrgewicht merkt man dem Bike leider an. Gerade bei kurvigen Passagen lässt es schnell Zeit auf der Strecke liegen. Bei steilen, langläufigen und ruppigen Streckenabschnitten läuft es dafür umso besser. Der Hinterbau arbeitet sensibel und wird ab der Mitte des Federwegs schön progressiv. Durch die IDS-X Ausfallenden wird der Hinterbau zudem steifer, sowohl Achse als auch Ausfallende sind konisch und exzentrisch gestaltet, so dass das Hinterrad eine feste Verbindung mit dem Hinterbau eingeht. Ein Lockern des Hinterrads ist damit ausgeschlossen.

Die Besonderheit bei dem Scott Gambler 710 2015 sind die unzähligen Verstellmöglichkeiten. Neben der oben genannten Änderung der Laufradgröße lässt sich durch Wechseln der Lagerschalen der Lenkwinkel verändern. Der Rahmen kommt mit einem 63° Lenkwinkel, durch die entsprechenden Lagerschalen lässt er sich zwischen 61 und 65 Grad verstellen. Auch der Radstand lässt sich verstellen, je nachdem ob mehr Traktion oder erhöhte Wendigkeit gefragt sind. Zu guter letzt kann auch das Tretlager um 10mm in der Höhe verstellt werden. Die tiefe Einstellung bringt den Schwerpunkt tiefer und ist bei sehr kurvigen Strecken angeraten. Flache Trails, die starkes Pedalieren erfordern, sollten mit hohem Tretlager gefahren werden.

Fazit

Scott Gambler 710 ist salopp gesprochen eine hochgezüchtete „Gummikuh“, die auf steilen, ruppigen Passagen durch seine Laufruhe überzeugt. Im Test kommt sie trotz der super Komponenten und des teuren Fahrwerks verhältnismäßig träge daher. Dies ist in erster Linie dem Gesamtgewicht geschuldet, das mit 17,5kg im Vergleich zur Konkurrenz recht schwer ausfällt. Die multiplen Verstellmöglichkeiten sind vor allem für Fahrer interessant, die das Bike passend zur gewählten Strecke konfigurieren können. Auf diese Weise wird die „Gummikuh“ zur „eierlegenden Wollmilchsau“.

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Autor: Sascha Nogeitzig (Lucky Bike Filiale Düsseldorf)

Veröffentlicht am 23. April 2015

Redaktion Lucky Bike

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