Der Lucky Biker

Der Lucky Biker: Radfahren im Winter

Auch wenn sich die Temperaturen dem Nullpunkt nähern, lohnt es sich aufs Fahrrad zu steigen. Denn die lange aufgebaute Form kann mit ein paar kurzen Touren über den Winter gebracht werden, so dass man zum Start der neuen Radsportsaison schnell wieder seine Form erreicht. Doch was zieht man da an Fahrradbekleidung am besten an? Oft ist es auf dem Fahrrad zu kalt oder zu warm. Beides kann schlimme Folgen haben. Daher möchte ich euch Tipps geben, wie man sich im Winter und bei niedrigen Temperaturen auf dem Fahrrad, insbesondere Rennrad, anzieht. Natürlich sind alle Empfehlungen typabhängig und variieren dementsprechend von Fall zu Fall.

Wer informiert ist, friert weniger! Insofern macht euch vor der Ausfahrt schlau. Mein Tipp ist dabei der Wetteranimationsfilm der ARD Tagesschau, der in meinen Augen das Wetter des folgenden Tages sehr präzise darlegt. Darüber hinaus macht es durchaus Sinn, kurz vor der Ausfahrt einen Blick auf die App Regenradar zu werfen.

Das Zwiebelprinzip:

Wenn es zu warm wird, kann man schnell ein Teil ausziehen, aber Kleidung anziehen, die man gar nicht erst mitgenommen hat, wird schwer 😉 Hier kommt das Zwiebelprinzip ins Spiel. Die Kleidung wird dabei in mehreren Lagen übereinander angezogen. Der Clou an der Sache: die unterschiedlichen Lagen müssen miteinander funktionieren und nicht durch eine falsche Lage unterbrochen werden.

Erste Schicht – Funktionsunterwäsche für den Schweißtransport

Die Funktionsunterwäsche (unterste Lage) transportiert die Feuchtigkeit nach Außen und reguliert damit die Körpertemperatur. Der Schweiß wird nicht von der Funktionswäsche aufgesaugt, sondern nach außen abtransportiert. Als Stoffe kommen Polyester oder Merinowolle in Frage. Merinowolle hat sich in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gedrängt. Sie trocknet schnell, ist geruchsneutral und besonders angenehm weich auf der Haut. Wichtig: Die Funktionsunterwäsche muss direkt auf der Haut getragen werden und liegt eng an der Haut an.

Zweite Schicht – Wärmende Langarmtrikots und Fleecejacken

Die Zwischenlage wirkt isolierend und speichert die Wärme, die durch körperliche Betätigung anfällt und vom Körper abgegeben wird. Auch hier ist Polyester oder ein leichter Fleecestoff die beste Wahl. Je nach Temperatur sind kurze Radtrikots oder lange Fleecejacken geeignet.

Dritte Schicht – wind- und regendichte Jacken

Zum Schutz vor unterschiedlicher Witterung, wie Regen und Wind, wird eine Jacke oder Weste als letzte Lage (dritte Schicht) über die beiden anderen Schichten gezogen. Reißfest, leicht, „atmend“ und gleichzeitig wasser- und winddicht sollte sie sein. Wichtig: Diese Lage ist nur sinnvoll, wenn es auch regnet oder windig ist.

Temperaturbereiche bei der Fahrradbekleidung

Um das Zwiebelprinzip zu verdeutlichen, habe ich für euch ein Raster für die unterschiedlichen Temperaturen zusammengetragen. Wie oben schon erwähnt, ist das natürlich sehr typabhängig und soll daher nur als grobe Orientierung dienen. Insofern ist es ratsam, sich selbst eine Tabelle mit unterschiedlichen Temperaturen anzulegen, um dann die verschiedenen Outfits den jeweiligen Temperaturbereichen zuzuordnen.

Über 13 Grad – Kurz-Kurz

Fahrradbekleidung über 13 Grad

Bei Temperaturen über 13°C Grad lässt es sich schon in kurzer Fahrradbekleidung aushalten. In Radfahrer-Kreisen auch gerne „kurz-kurz“ genannt. Dabei sind eine kurze Trägerhose (Bib Shorts), ein Kurzarm-Trikot und Rennrad– oder Mountainbike-Schuhe ausreichend. Ob man dazu noch dünne, kurze Handschuhe anzieht, ist je nach Stärke des Windes und Kälteempfinden unterschiedlich. Wenn man früh morgens losfährt und es im Tagesverlauf wärmer wird, können Armlinge angezogen werden, die später in den Rückentaschen des Trikots verschwinden können. Die Wahl der Socken ist eine reine Stilfrage. Wichtig ist hier nur, dass sie keine störenden Nähte haben und bequem sitzen.

9 – 13 Grad – Lang

Sinken die Temperaturen weiter, sollte man die kurze Fahrradbekleidung durch lange ersetzen. Eine lange Radhose und ein Langarm-Trikot sind dabei die beste Wahl. Wie beim Zwiebelprinzip beschrieben, sollte unter dem Langarm-Trikot noch Funktionsunterwäsche getragen werden, die den Schweiß abtransportiert. Alternativ zur langen Radbekleidung lassen sich kurze Radklamotten durch Bein- und Armlinge ergänzen.

Über den Kopf wird 30 Prozent der Körperwärme an die Umgebung abgegeben, daher kühlt der Kopf mit einer Mütze nicht so schnell aus.

7 – 9 Grad – Lang mit Handschuhen

Fahrradbekleidung 7 bis 9 Grad

Gehen die Temperaturen im Frühling und Herbst unter die 10 Grad, zieht man am besten eine lange Thermo-Trägerhose und ein langes Trikot an, ebenso lange Funktionsunterwäsche. Eine Wind- oder Regenjacke darf hier auch nicht fehlen. Ergänzt wird das Outfit für kalte Herbsttage durch Windweste, Thermo-Überschuhe.

Auch Handschuhe und Mütze gehören jetzt zur Grundausstattung.

3 – 7 Grad – Lang mit Winterjacke, Mütze und Winterhandschuhe

Bei diesen Temperaturen friert es auch an den Füßen, weshalb es sich empfiehlt Winterradschuhe anzuziehen. Winterradschuhe sorgen dafür, dass die Füße während der Fahrt im Regen trocken und warm bleiben. Auch am Oberkörper friert man nun deutlich mehr, daher ist eine richtige Winter- oder Thermojacke ein must-have. Diese ist innen gefüttert und außen windabweisend. Für alle Körperstellen die doch nicht bedeckt sind, gibt es Fleece-Mützen und Halstücher.

Abgesehen von der Radbekleidung ist ein Helm bei jeder Temperatur Pflicht. Außerdem sollte auch über eine Brille nachgedacht werden, die gegen Wind, Regen und Spritzwasser schützt. Im Winter und beim Fahrradfahren in der Dunkelheit, ist es besonders wichtig, dass man gesehen wird. Daher rate ich dazu, helle auffällige Fahrradbekleidung zu tragen, Reflektoren zu verwenden und geeignete Beleuchtung am Fahrrad für die eigene Verkehrssicherheit zu installieren.

Der Lucky Biker

Wie gesagt, dies sind die Temperaturbereiche wie ich es für mich herausgefunden habe. Je nachdem, ob ihr ständig schwitzt oder eher schneller friert, müsst ihr es für euch anpassen.

Euer Lucky Biker

Veröffentlicht am 14. Februar 2018

Redaktion Lucky Bike

Unsere Lucky Bike-Redaktion ist so vielfältig, wie unsere gesamte Unternehmensfamilie. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen berichten über ihre Lieblingsthemen, schreiben News, berichten von Veranstaltungen oder testen regelmäßig Fahrräder, die wir in unseren Filialen oder im Online Shop anbieten. In der Redaktion sind unsere Kolleginnen und Kollegen versammelt, die vereinzelt Testberichte, Newsbeiträge oder informative Texte rund um das Thema Fahrrad schreiben.

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