Welche Bremsen sollten E-Bikes haben?

Kaufberatung: Die richtige E-Bike-Bremse

„Aus großer Kraft folgt große Verantwortung!“ Diesen Satz schrieb Spiderman-Autor Stan Lee 1962 und legte ihn seinem Superhelden in den Mund. Du kennst dieses Sprichwort wahrscheinlich auch und stimmst ihm mehr oder weniger zu. In Bezug auf Pedelecs und E-Bikes bedeutet das: Wer schneller fährt, braucht Komponenten, auf die er sich verlassen kann – an erster Stelle natürlich die Bremsen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, welche Arten von Fahrrad-Bremsen es gibt und warum nicht jede für ein E-Bike geeignet ist. Außerdem geben wir dir Tipps, wie du dich mit deinem Bremshebel am E-Bike vertraut machen kannst.

Die richtige Bremse für E-Bikes: Felgen- oder Scheibenbremse? Mechanisch oder hydraulisch?

Einerseits ist ein Pedelec, dass dich bis etwa 25 km/h unterstützt, gesetzlich einem Fahrrad gleichgestellt (Stand 2021). Andererseits ist es in der Praxis durch den E-Bike-Antrieb nicht nur deutlich schneller, sondern eben auch schwerer. Dies bedarf besonderer Anforderungen– gerade im Bereich der Bremsen. Bei besonders günstigen E-Bikes (deutlich unter 1.500,00 Euro), findet man fast nur mechanische Bremsen, die im Vergleich zu hydraulischen Bremsen weniger Bremskraft bieten. Oft werden zwar Scheibenbremsen verbaut, allerdings wird der entscheidende Faktor (mechanisch oder hydraulisch) nicht beachtet.

Oldschool: Die mechanischen Bremsen

Bevor die Hydraulik beim Fahrrad Einzug hielt, wurden die Bremse – wie die Schaltung – über einen Seilzug angesteuert. Auch wenn das System in der Theorie gut funktioniert und bewährt ist, muss man in der Praxis ein paar Abstriche machen. Dadurch, dass die Kraft vom Handbremshebel über die Seilzüge übertragen wird, braucht man bei einem schwereren E-Bike auch entsprechend viel Kraft in den Fingern . In der Wartung sind die mechanischen Bremsen aufgrund ihrer Einfachheit zwar simpel, sie müssen aber auch häufiger nach- und eingestellt werden. Bei einem klassischen Fahrrad ist die Bremsleistung der mechanischen Felgen- und Scheibenbremsen in der Regel ausreichend, bei einem E-Bike solltest du aufgrund der höheren Anforderungen aber unbedingt auf hydraulische Bremsen achten.

Stand der Dinge: Die hydraulischen Bremsen

Bereits Ende der 1980er Jahre entwickelte Magura, ein etablierter Zweirad-Bremsen-Hersteller, die erste hydraulische Felgenbremse. Bis heute sind deren Nachfolger – wie etwa die Magura HS11-Felgenbremse – ein Klassiker bei Trekking- und Citybikes mit und ohne Motor. Auch wenn die hydraulische Felgenbremse bereits sehr gut funktioniert, bietet die hydraulische Scheibenbremse noch einige Vorteile, wie z.B. eine bessere Bremsleistung bei Nässe oder einen geringeren Pflegeaufwand. Die hydraulischen Felgen- und Scheibenbremsen von Magura und Shimano setzen auf wartungsfreies Mineral Oil, während die Hersteller wie SRAM und Formula Bremsflüssigkeit aus der Automobilbranche (DOT) verwenden. Während das Mineral Oil nur selten entlüftet werden muss, sollte die Bremsflüssigkeit etwa alle zwei Jahre getauscht werden. Der große Vorteil: Bis zum vollständigen Verschleiß stellen sich die Bremsbeläge „automatisch“ nach, sodass man die Bremse nur selten nach- bzw. einstellen muss.

Fast alle bei uns erhältlichen E-Bikes verfügen über hydraulische Bremssysteme, da diese die beste Bremswirkung und Dosierbarkeit bieten. Insbesondere bei City-E-Bikes gibt es einige Modelle mit Rücktrittbremse, die den Umstieg erleichtern sollen. Dennoch empfehlen wir dir, dich unbedingt auch mit den Handbremshebeln vertraut zu machen. Denn, wenn du dich auf deinem E-Bike sicher fühlst, tust du nicht nur dir, sondern auch allen anderen Verkehrsteilnehmern einen großen Gefallen. Ganz nach dem Motto von Spiderman. 😉

Auf unserem Youtube-Kanal zeigen wir dir gemeinsam mit Marc Brodesser worauf es beim Bremsen mit dem E-Bike ankommt.

Die Evolution: Bosch E-Bike ABS

2017 hat Bosch eBike Systems das ABS für E-Bikes mit Bosch-Antrieb vorgestellt. Das System bringt etwa 800 Gramm auf die Waage und ist in der Lage, anhand der Raddrehzahl zu erkennen, ob das Vorderrad blockiert. Es kann dadurch sowohl drohendes Wegrutschen als auch einen Überschlag frühzeitig erkennen und verhindern. Das eBike ABS greift dazu in die Magura-Vorderradbremse ein und öffnet die Bremse für wenige Millisekunden. Damit funktioniert es genau wie das bewährte ABS in anderen motorisierten Fahrzeugen. Aufgrund der Mehrkosten und des höheren Gewichts ist das System bei E-Bikes jedoch wenig populär und kam nur in ausgewählten Modellen zum Einsatz (wie z.B. KTM Macina Sport ABS).

Du bist auf der Suche nach einem neuen E-Bike? Hier findest du unsere E-Bike-Kaufberatung.

Du willst persönlich beraten werden? Unsere Lucky Guides helfen dir digital und vor Ort in unseren deutschlandweiten Filialen dabei, das richtige E-Bike für dich zu finden.

Veröffentlicht am 12. Oktober 2021

Jan K.

Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.

Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.

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