Kettenschaltung oder Nabenschaltung bei E-Bikes?

Kaufberatung: Die richtige E-Bike-Schaltung

Kräftige oder sanfte Motorunterstützung? Sportlich oder wartungsarm? Rücktrittbremse oder Freilauf? Die Schaltung bestimmt beim Pedelec oder E-Bike nicht nur wie du schaltest, sondern sie bestimmt auch maßgeblich die Fahreigenschaften deines Bikes. Wir zeigen dir die Unterschiede und Vorteile der zwei Arten von Schaltungen und erklären, wie du die Schaltung deines E-Bikes am besten einsetzt, um zügig und effizient unterwegs zu sein.

Kettenschaltung am E-Bike

Eine Kettenschaltung verfügt über eine Kassette mit mehreren Zahnrädern (Ritzeln) und ein Schaltwerk, das die Kette über die Ritzel bewegt. Somit kann nur während der Fahrt geschaltet werden. Diese Art der Schaltung kommt an sportlicheren E-Bikes mit drehmomentstarken Motoren zum Einsatz, da diese die größeren Antriebskräfte besser vertragen können. Kette und Ritzel benötigen bei einer Kettenschaltung allerdings regelmäßig Pflege, um den Verschleiß zu verringern.

Nabenschaltung am E-Bike

Bei der Nabenschaltung findet der Gangwechsel über ein Getriebe innerhalb der Hinterradnabe statt. Die Schaltung ist so vor Umwelteinflüssen geschützt, wodurch sich der Wartungsaufwand im Vergleich zu einer Kettenschaltung reduziert. Sie lässt sich auch im Stand schalten und ist somit für den Stadtverkehr mit viel „Stop-and-Go“ ideal. Nabenschaltungen sind jedoch konstruktionsbedingt nicht mit Drehmomenten über 50 bzw. 60Nm kompatibel.

Überblick: Kettenschaltung und Nabenschaltung im Vergleich

Die Kettenschaltung…

Vorteile

  • verträgt höchste Drehmomente (keine Drosselung der Motoren notwendig)
  • hat häufig eine größere Übersetzungsbandbreite als Nabenschaltungen
  • ermöglicht schnelle Schaltvorgänge (zur Not) auch unter Volllast
  • bietet normalerweise mehr als 8 Gänge
  • ist in der Regel leichter

Nachteile

  • kann nicht im Stand geschaltet werden (Kette muss sich bei Schaltvorgängen bewegen)
  • kann nicht mit einer Rücktrittbremse kombiniert werden
  • hat einen höheren Verschleiß im gleichen Zeitraum
  • ist nicht mit Riemenantrieb kompatibel

Die Nabenschaltung…

Vorteile

  • kann auch im Stand geschaltet werden
  • benötigt oberflächlich weniger Pflege und ist langlebiger
  • ist mit einem Riemenantrieb kompatibel
  • kann mit einer Rücktrittbremse kombiniert werden

Nachteile

  • das Drehmoment des Motors muss auf 50Nm (Shimano Nexus 3/7/8 Gang) bzw. 60Nm (Shimano Nexus Inter-5E) gedrosselt werden
  • hat meist eine geringere Übersetzungsbandbreite und weniger Gänge als eine Kettenschaltung
  • ist aufwändiger in der Instandsetzung (innenliegendes Getriebe)
  • lässt sich nicht unter Last schalten

Fazit: Welche Schaltung ist die bessere für ein E-Bike?

Eine Nabenschaltung kommt für dich nur in Frage, wenn du dein Rad meist in der Stadt bzw. in flachem Terrain bewegst oder wenn du nicht auf eine Rücktrittbremse verzichten willst. Eine Nabenschaltung ist bei häufigem „Stop-and-Go“ von Vorteil, da die Gänge auch im Stand gewechselt werden können. Die Kettenschaltung ist für dich geeignet, wenn du dir kräftige Unterstützung wünscht oder Touren in anspruchsvollerem Gelände unternehmen willst.

Zu den E-Bikes mit Kettenschaltung

Zu den E-Bikes mit Nabenschaltung

E-Bike-Fahrtechnik: Wie schaltet man richtig?

Durch einen cleveren Einsatz der Schaltung kann der Akku geschont und der Verschleiß minimiert werden. Beim Anfahren oder bei Anstiegen solltest du einen möglichst kleinen Gang wählen. Damit der Gangwechsel einwandfrei klappt, sollte während des Schaltvorgangs mit weniger Kraft getreten werden. Beim dauerhaften Schalten unter zuviel Last können langfristig Defekte an Kette und Ritzeln (bei Kettenschaltungen) und innerhalb des Getriebes (bei Nabenschaltungen) auftreten.

Elektronische E-Bike Schaltungen: Komfort durch automatische Schaltungen

Bei einer elektronischen Schaltung werden die Gangwechsel von kleinen Elektromotoren ausgeführt. Dadurch, dass die mechanische Ansteuerung durch einen Schaltzug entfällt, entsteht ein geringerer Wartungsaufwand und die Schaltung funktioniert dauerhaft exakter. Eine weitere Besonderheit ist, dass elektronische Schaltungen mit dem E-Bike Antrieb verbunden werden können. Dadurch wird auch ein Automatikmodus möglich, denn beim Gangwechsel wird die Motorunterstützung, für einen möglichst schnellen und angenehmen Schaltvorgang, kurzzeitig unterbrochen. Diese eher seltene Art der Schaltung gibt es etwa bei Shimano-Antrieben, die mit einer DI2-Schaltung kombiniert werden können. Bosch arbeitet bei der eSHIFT-Technik aktuell sowohl mit Shimano als auch Enviolo und Rohloff zusammen.

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Hast du weitere Fragen zum Thema E-Bike-Kauf? Hier findest du unsere E-Bike-Kaufberatung.

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Veröffentlicht am 01. Oktober 2021

Jan K.

Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.

Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.

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