Wie unterscheiden sich die Mountainbike-Kategorien und welche gibt es?

Welches Mountainbike ist das richtige für mich?

Das Mountainbike (MTB) gibt es mittlerweile seit über 40 Jahren und es ist bis heute sehr populär. 2020 hatte das E-MTB einen Anteil von 30 Prozent an allen neu verkauften E-Bikes. Viele Innovationen wie Federgabeln oder Scheibenbremsen wurden ursprünglich für Mountainbikes entwickelt. Die Innovationskultur sorgte auch dafür, dass die lange Zeit bewährte Laufradgröße von 26 Zoll durch 27,5 (650B) und 29 Zoll wurde. Mittlerweile sind die ursprünglich als Sportgerät entwickelten MTBs in jeder Form mit und ohne Motor erhältlich.

Fakt ist, dass das Angebot für Einsteiger nicht leicht zu durchschauen ist. Welche Mountainbike-Kategorien bzw. Mountainbike-Arten gibt es, wie unterscheiden sie sich und für welche Anforderungen eignen sie sich?

Eines vorab: Das wichtigste Entscheidungskriterium für ein Mountainbike ist der geplante Einsatzzweck des Bikes!

Die Basics: Das haben alle Mountainbike-Kategorien gemeinsam

Bevor wir uns im Detail mit den Unterschieden zwischen den verschiedenen Mountainbike-Arten befassen, beschreiben wir kurz, was alle Mountainbikes gemeinsam haben.

Auch wenn sich die Einsatzgebiete und Ausstattungen der einzelnen Mountainbike-Kategorien voneinander unterscheiden, haben alle MTBs die gleichen Grundlagen. So sind nahezu alle Mountainbikes, vom Cross Country MTB bis zum Downhill-Renner, mit einer Federgabel und breiten Reifen ausgestattet.

Eine Lichtanlage sucht man im Normalfall an Mountainbikes vergeblich. Da MTBs mittlerweile aber als Alltagsrad sehr weit verbreitet sind, haben einige Hersteller sogenannte „Allroad“ Varianten im Angebot. Hier werden Mountainbikes schon von Werk mit einer straßentauglichen Ausstattung wie Schutzblechen und Beleuchtung ausgerüstet. Es sollte aber klar sein, dass diese Allroad-Varianten aufgrund des zusätzlichen Gewichts nicht mehr wirklich MTB-tauglich sind.

An allen höherwertigen Mountainbikes wird heutzutage eine hydraulische Scheibenbremse verbaut. Diese garantiert in allen Situationen ausreichend Kontrolle über die Geschwindigkeit und verzögert bzw. stoppt die Fahrt zuverlässig – auch bei Regen und Matsch.

Für den Einsatz im Gelände sollten sie die Freigaben und Beschränkungen der Hersteller prüfen und mit der geplanten Nutzung des Bikes vergleichen.

Die Unterschiede: Das unterscheidet die verschiedenen Mountainbike-Kategorien

Mountainbikes können anhand verschiedener Kriterien unterschieden werden.
Die erste relevante Unterscheidung ist die zwischen Hardtail, Fullsuspension (Fully) und E-Bike, die es sowohl als Hardtail als auch vollgefedert gibt.
Ob ein Hardtail oder Fully in Frage kommt, haben wir in unserem Artikel „Hardtail oder Fully“ zusammengefasst.

Weitere Unterscheidungsmerkmale sind die Rahmengeometrie (zum Beitrag „Die modernde Mountainbike-Rahmengeometrie“) und die Federelemente.
Der Federweg variiert zum Teil extrem, was ebenfalls zur Einordnung der verschiedenen Kategorien dient.

Die klassischen Federwege der verschiedenen MTB-Arten:

  • Cross Country: 80 – 120 mm
  • All-Mountain/Trail: 120 – 140 mm
  • Enduro: 150 – 170 mm
  • Freeride: 170 – 200 mm
  • Downhill: 180 – 250 mm

Wenn du mehr über Hardtails erfahren willst, findest du hier unsere Kaufberatung: 

Mountainbike-Hardtail

E-Mountainbike-Hardtail

Cross Country (XC)

In diese Kategorie fallen die meisten Hardtails unterhalb von 1.000€. Dabei sind die preisgünstigen Modelle für den Alltag eher Komfort orientiert. Bei höherwertigen XC Bikes ist die Sitzposition für längere Touren oder Rennen eher sportlich ausgelegt. Die meisten aktuellen Modelle besitzen 29“ große Räder. Zusätzlich besitzen sie ein möglichst geringes Gewicht. Dadurch sind sie besonders antriebsstark und eignen sich gut für effiziente Bergauf-Fahrten.

Beispiel Hardtail: Axess Hardtail-Modelle

Beispiel Fully: Cube Stereo ONE22

Beispiel E-MTB: Axess E-MTB Hardtail-Modelle

All Mountain oder Trail Bike

All Mountain Mountainbikes werden häufig auch als Trail Bike bezeichnet. Man kann sie für Touren genauso verwenden wie für eine Transalp. Sie eignen sich gleichermaßen für Bergauf- und Bergab-Fahrten. Auf anspruchsvolleren Trails bieten sie mehr Sicherheit und Komfort als ein XC- Bike. Auch die ausgewogene Sitzposition spricht für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.
All Mountain Bikes sind als Hardtail aber auch als vollgefedertes „Fully“ mit 27,5 und 29 Zoll Rädern erhältlich.

Beispiel Hardtail: Trek-Roscoe-Modelle

Beispiel Fully: Trek-Fuel EX-Modelle

Beispiel E-MTB: Focus-Thron²-Modelle

Enduro MTB

Mountainbikes, die der Gattung Enduro angehören besitzen einen breit gefächerten Einsatzbereich. Dank moderner 11- und 12- Fach Schaltungen mit großer Bandbreite kann man mit ihnen steile Anstiege meistern. Durch ein flache Rahmengeometrie und den Federweg von bis 170mm liegt der Fokus aber auch in der Abfahrt. Sie sind für Trails mit Hindernissen und Sprüngen ausgelegt. Je nach Fahrweise kann man bei vielen Herstellern zwischen 27,5 und 29 Zoll wählen. Enduro Bikes sind überwiegend vollgefedert und bieten höchstmögliche Sicherheit in technisch anspruchsvollem Gelände, trotz der Tatsache, dass man mit ihnen noch bergauf fahren kann.

Beispiel Fully: Trek-Slash-Modelle

Beispiel E-MTB: Trek-Rail-Modelle

Freeride und Downhill MTB

Die Kategorien Freeride und Downhill lassen sich heutzutage nicht mehr eindeutig voneinander trennen. Dazu gibt es heutzutage zu viele Überschneidungen zwischen diesen Typen von Mountainbikes.

Der Begriff „Freeride“ wurde vom Skifahren und Snowboarden abseits markierter Skipisten geprägt. Seit etwa 20 Jahren existiert der Begriff auch im Mountainbiken. Aufgrund hochbelastbarer Rahmen und Komponenten, sowie dem großzügigem Federweg eignen sich Freeride MTBs perfekt für den Bikepark, Stunts oder extremes Gelände.
Im Vergleich dazu verfügen reinrassige Downhillbikes ausschließlich über eine Doppelbrückengabel, welche zwar schwerer aber noch solider ist. Wie der Name schon sagt ist diese Kategorie dafür gemacht, um mit hohen Geschwindigkeiten bergab zu fahren. Mit Bikes dieser Kategorie ist das Bergauffahren aufgrund der Geometrie und des höheren Gewichts nicht mehr möglich. Hier wird geschoben oder im Bikepark der Lift genutzt.

Beispiel Downhill: Cube TWO15-Modelle

Wenn du mehr über Hardtails erfahren willst, findest du hier unsere Kaufberatung: 

Mountainbike-Fully

E-Mountainbike-Fully

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Veröffentlicht am 11. August 2022

Christian

Christian fährt Fahrrad seit er denken kann. Nach dem ersten Kinderfahrrad mussten seine Eltern ihm ein Bonanza Fahrrad schenken. Im jugendlichen Alter machte er mit seinem BMX die Wälder unsicher.
Heutzutage fährt er am liebsten Mountainbike, egal ob über die Alpen oder durch die Stadt – für Christian funktioniert ein MTB überall und immer. Er arbeitet daher voller Überzeugung im Onlinemarketing für Lucky Bike.

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