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Kinderräder mit Rücktritt – Kinderräder ohne Rücktritt

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Soll das neue Kinderfahrrad eine Rücktrittbremse oder doch zwei Handbremsen am Lenker haben? Bei der Suche nach einem neuen Kinderfahrrad kommt häufig die Frage nach der passenden Bremse auf. Wir zeigen dir hier die Vor- und Nachteile von einer Rücktrittbremse bei Kinderfahrrädern und erklären dir wie du die Bremsen für dein Kind anpassen kannst.

Bei den kleinen 12- bis 18-Zoll-Kinderfahrrädern ist die Rücktrittbremse der Standard. Je größer die Räder werden desto häufiger gibt es Modelle die ausschließlich über Felgen- oder Scheibenbremsen verfügen.

Der Klassiker: Kinderrad mit Rücktritt

Die Rücktrittbremse ist bei den kleinsten Kinderfahrrädern nicht ohne Grund beliebt. Das Bremsmanöver durch das Zurücktreten erscheint zunächst für Kinder die intuitivste Option. Zudem eignet sich häufig die Kraft, welche Kinder mit ihren Beinen aufbringen können anfangs etwas besser, da es einigen Kindern noch an kontrollierter Handkraft fehlen kann.

Allerdings ist die Rücktrittbremse nicht nur deswegen besonders bei kleinen Kinderrädern verbreitet. Eine Nabe mit Rücktritt ist für die Hersteller günstiger als eine per Hand betätigte Bremse mit Seilzug, bei der sichergestellt werden muss, dass diese überhaupt von kleinen Kinderhänden bedient werden kann. Einige Marken wie Cube, Scott, SCool oder Puky bieten allerdings schon Kinderfahrräder ab 16 Zoll ohne Rücktrittbremse und zwei Handbremsen an.

Richtig eingestellt: Bremshebel für Kinderhände

Ab einer Radgröße von 20 Zoll sind bei Fahrrädern zwei unabhängige Bremsen vorgeschrieben. Damit dein Kind auch die Handbremse nutzen kann solltest du darauf achten, dass die Bremshebel auf die Hände deines Kindes eingestellt sind. Dies funktioniert über eine kleine Schraube mit Innensechskant oder Kreuzzschlitz, welche die Griffweite beim Hineindrehen (Rechtsgewinde) begrenzt. Falls das Rad über eine Innensechskantschraube verfügt, musst du das Gewinde eventuell etwas ölen, damit sich diese leichter drehen lässt. Gegebenenfalls muss anschließend die Vorspannung des Bremszuges verringert werden, damit die Bremse nicht schleift. Beim Kauf vor Ort helfen dir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service gerne weiter.

Kinderrad mit Freilauf – Bremsen wie die Grossen

An einigen Lauflernrädern ist mittlerweile bereits eine Handbremse verbaut und Kinder kommen so frühzeitig mit ihrer Funktionsweise in Kontakt. Eltern können damit bereits mit dem Laufrad die spätere Benutzung der Handbremse vorbereiten.

Kinderfahrräder von 12 bis 20 Zoll ohne Rücktritt sind aktuell noch recht selten zu finden und meist im höherpreisigen Sortiment angesiedelt. Diese Räder bremsen in der Regel mit Felgenbremsen, die besser sind als ihr Ruf: Bei vielen Eltern schwingt sicherlich die Befürchtung mit, bei Felgenbremsen handele es sich um die ewig schleifenden, schwergängigen Backenbremsen ihrer Jugend. Doch hier hat sich einiges gewandelt. 

An Kinderrädern kommen spezielle Bremsgriffe zum Einsatz, die für Kinderhände konstruiert wurden. Zum einen ist es notwendig, dass die Bremse bei den geringeren Handkräften trotzdem eine saubere Kraftübertragung an die Bremse und somit einen sicheren Bremsvorgang gewährleistet. Die Kinderbremshebel müssen leichtgängig sein, sind deutlich kleiner als normale Bremsgriffe und befinden näher am Lenker. Dadurch wird eine geringere Griffweite erreicht und Kinder sind in der Lage, trotz kleiner Hände, den Bremshebel zu erreichen. 

Das Bremsverhalten wird von Kindern erlernt, egal, womit gebremst wird. Zu Beginn der Radfahrkarriere werden von den jungen Piloten in brenzligen Situationen ohnehin gerne intuitiv die Füße als „Bremsanker“ verwendet. Der Automatismus, den Rücktritt oder die Handbremsen zu nutzen, kann aber im jungen Alter schnell erlernt werden. 

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schalten & walten – Nabenschaltung oder Kettenschaltung?

Ab einer Radgröße von 20 Zoll besitzen so gut wie alle Kinderfahrräder eine Gangschaltung.

Aufgrund der weiten Verbreitung der Rücktrittbremse finden sich an den meisten Kinderrädern Nabenschaltungen, obwohl diese auch mit einem Freilauf, also ohne Rücktrittbremse erhältlich sind. Nabenschaltungen sind weitestgehend wartungsfrei. Kindliches Ungestüm oder die strikte Weigerung, das Rad zu putzen, richten hier nur wenig Schaden an. Geschaltet wird oft mit Drehgriffschaltern (Grip Shift), die intuitiv zu bedienen sind. Bei der Anschaffung sollte zum einen  das Alter des Kindes berücksichtigt werden, denn oft sind Kinder mit zu vielen Gängen schlicht überfordert. Zum anderen ist der Einsatzzweck des Rades ein weiterer Aspekt. Kinder, die besonders sportlich unterwegs sind oder in einer bergigen Region wohnen, werden mit einer Kettenschaltung wahrscheinlich mehr Freude haben, im Flachland oder im urbanen Raum genügt auch eine 3-Gang-Nabenschaltung. Die Kettenschaltung kann zudem durch ein geringeres Gewicht punkten, ist allerdings etwas wartungsintensiver und erfordert ein wenig mehr Sorgfalt im Umgang. Ein Schaltauge ist schnell verbogen und im Stillstand zu schalten ist ebenfalls nicht möglich. Dafür ergibt sich mehr Flexibilität in der Abstufung der Gänge. Geschaltet wird bei der Kettenschaltung am Kinderfahrrad ebenfalls vorwiegend mit Drehgriffschaltern, daneben gibt es auch mit Daumen und Zeigefinger bedienbare Schalthebel, wie sie auch an Erwachsenenrädern zufindensind. Beim Kauf eines Kinderrades sollten sich Eltern im Vorfeld gut informieren und überlegen, welches Rad zum Charakter des Kindes und der Nutzung passt. 

Veröffentlicht am 17. April 2015

Redaktion Lucky Bike

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