Tests
Der beste Einstieg in die E-Trekking-Welt von KTM ?

Test: KTM Macina Sport Pro 2022

Wofür steht KTM eigentlich? Vielleicht für „Kann Trekkingbikes Megamäßig“? Das wäre zumindest mein erster Gedanke. Tatsächlich steht es für die Herren Kronreif, Trunkenpolz und Mattighofen, die vor rund 70 Jahren die Zweirad-Marke gründeten. Auf dem aktuellen Fahrradmarkt sind die „Macina“-Trekking-E-Bikes des Herstellers aus Österreich extrem beliebt. Kein Wunder, denn Bikes von KTM sind solide, hochwertig und trotz der guten Ausstattung durchaus preiswert. Mit dem Macina Sport Pro schickt KTM ein Trekking-E-Bike ins Rennen, das genau in der Mitte des hart umkämpften Preisbereichs von 3.000,00 bis 4.000,00 liegt. In diesem Testbericht will ich herausfinden, ob die KTM-Macina-E-Bikes wirklich so gut wie ihr Ruf sind.

Das
ist
gut
  • bewährter Bosch Performance Line-Antrieb
  • robuster Alu-Rahmen mit sehr guter Akku-Integration in drei Ausführungen (Wave, Trapez & Diamant)
  • E-Bike-spezifische „Shimano Deore Linkglide“-Schaltung
  • hochwertige Anbauteile wie Ergon-Griffe, B&M-Beleuchtung & Racktime-Gepäckträger
Nicht
so
gut
  • Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr

Unser Lucky Guide Jan hat das KTM Macina Sport Pro 2022 getestet und schildert hier seine Eindrücke. Preis zum Testzeitpunkt 3.499,00 Euro.

Einsatz
  • Alltag
  • Touren
  • Sport
Terrain
  • Straße
  • Feldwege
  • Gelände
Ausstattung
  • Einstieg
  • Mittelklasse
  • Spitzenklasse
E-Bike-System
  • komfortabel
  • dynamisch
  • sportlich

Sportlich unterwegs: KTM Macina E-Bikes

Macina, an diesem Zusatz lassen sich alle E-Bikes von KTM erkennen. Das ist italienisch und bedeutet so viel wie Maschine – im Sinne eines sportlichen Zweirads. Und sportlich sind die Macina-E-Bikes allemal. Egal ob Carbon-Mountainbikes oder gemütliche City-Flitzer – KTM ist in fast allen Fahrrad- und E-Bike-Kategorie vertreten – und verpasst den meisten E-Bikes besonders kraftvolle Antriebe. Das sind meist die „Performance Line“ und „Performance Line CX“-Motoren von Bosch eBike Systems, die mit 65 bis 85 maximalem Newtonmetern Drehmoment daherkommen. Damit kann man einerseits schnell beschleunigen und gleichzeitig steile Anstiege mühelos bezwingen – was nicht nur im bergigem Österreich viel Spaß macht.

 

Das KTM Macina Sport Pro: E-Trekkingbike in Topform

E-Bikes von KTM beginnen zwar erst bei einem Preis von etwa 3.000,00 Euro sind dann aber vergleichsweise gut ausgestattet. Bevor ich das Rad in der Praxis teste, schaue ich mir deshalb erstmal den Rahmen und die verbauten Komponenten an. Schon auf den ersten Blick wirkt das Bike sehr stimmig, was nicht zuletzt an dem für KTM-typischen, sauberen Rahmendesign liegen dürfte. Alle hinteren Leitungen und Züge verlaufen im Rahmen – und zwar schon ab dem Lenker.

Apropos innen: Auch die Integration des Akkus ist KTM außerordentlich gut gelungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern ist die Abdeckung des Akkus hier nicht aus Plastik, sondern sehr solide. Das von KTM als „Skidplate“ genannte Bauteil ist aus robustem Aluminium und wird mit einem Drehmechanismus befestigt. Hinter der Platte verbirgt sich der Bosch-Powertube-Akku mit großzügigen 625 Wattstunden für ordentlich Reichweite. Der Ein- und Ausbau des Akkus benötigt etwas Übung, da er nach unten entnommen wird. Man kann den Akku aber auch problemlos über eine Ladebuchse am Rad laden.

Neben Motor und Akku ist der dritte Bestandteil eines jeden E-Bike-Systems natürlich der Bordcomputer. In diesem Fall handelt es sich um das bewährte Bosch Intuvia Display, das sehr übersichtlich ist und sich über die separate Remote am Lenker sehr ergonomisch bedienen lässt. Mit dem COBI.Bike-System lässt sich das Display sogar durch das eigene Smartphone ersetzten. Hier kommst du zu unserem Erfahrungsbericht: COBI.Bike-System im Test.

KTM Macina Sport Pro: Ausstattung im Detail

Als nächstes springt mir die neuartige 10-Gang-Shimano.Linkglide-Schaltung im Heck des Bikes ins Auge. Die Kettenschaltung wurde speziell für E-Bikes entwickelt und sollte mit ihrer höheren Haltbarkeit besser zu den drehmomentstarken Motoren passen. Auch die Naben der Räder stammen aus der Shimano-Deore-Baugruppe, was bei einem hoch belasteten E-Bike ebenfalls von Vorteil ist. Die Shimano-Naben sind auf recht breite Felgen aufgespeicht, die ebenfalls sehr robust wirken. Auch die Marathon-Almotion-Reifen überzeugen mich, denn immerhin handelt es sich hier um einen der besten Trekking-E-Bike-Reifen von Schwalbe.

Trekking vom Feinsten: Komfortable und praktische Komponenten am Macina Sport Pro

Der Racktime-Gepäckträger ermöglicht das schnelle Anbringen von Zubehör wie Taschen oder Körben und bildet gemeinsam mit den robusten Schutzblechen in schwarz-matt auch optisch eine Einheit. Auch die weitere Ausstattung ist ideal für Trekking-Fans. Die Sattelstütze ist gefedert, die ergonomischen Griffe von Ergon sind erfahrungsgemäß auch auf längeren Touren bequem und komfortabel. Größere Unebenheiten sollten von der Trekking-Federgabel von SR Suntour aufgefangen werden. Auf dem Papier hat das KTM also schonmal keine Schwächen. Auf meiner Probefahrt will ich herausfinden, ob es auch unter Belastung hält, was es verspricht.

KTM Macina Sport Pro auf Tour

Bevor die Testfahrt beginnt, stelle ich noch schnell die Sattelhöhe und den Lenker auf meine Vorlieben ein. Durch den verstellbaren Vorbau kann man die Sitzhaltung je nach Vorliebe optimieren und ist so besonders ergonomisch unterwegs. Meine Testrunde beginnt bei schönstem Wetter an der Dortmunder Lucky Bike Filiale und führt mich einmal um den Phoenix-See. Auf dem Weg dorthin geht es einige Meter bergauf. Die perfekte Gelegenheit, um auszuprobieren, wie sich die neue Shimano-Schaltung unter Last verhält. Normalerweise nehme ich automatisch beim Schalten den Druck von den Pedalen, aber nun versuche ich mit Absicht unter Druck zu schalten und tatsächlich: Die Kette wandert gefühlt noch etwas müheloser von Ritzel zu Ritzel als man das sowieso schon von neuen Kettenschaltungen gewohnt ist. Sollte die Kette und die Kassette jetzt – wie von Shimano versprochen – auch tatsächlich noch länger halten, wäre das ein weiterer Pluspunkt. Apropos halten: Die hydraulische Scheibenbremse macht ihren Job gewohnt zuverlässig und die Bremskraft sollte mit den 180er Bremsscheiben in allen Lagen und Gefällen ausreichen.

Nach dem Anstieg biege ich auf eine von Schlaglöchern übersäte Straße ab. Dank der breiten Schwalbe Marathon Bereifung und der gefederten Gabel sowie Sattelstütze bekomme ich davon zwar schon etwas mit, bin aber trotzdem bequem unterwegs. Die Ergon-Griffe legen in puncto Komfort noch einen drauf, denn sie sind dank der Hörnchen erfahrungsgemäß auch für längere Touren geeignet.

Fazit zum Macina Sport Pro: Bequemes & sportliches Trekking als PROfession

So muss das! Das KTM Macina Sport Pro zeigt, wie ein E-Trekkingbike funktionieren sollte. Der Antrieb ist kraftvoll, die Schaltung sportlich und der Gemütlichkeits- und Nutzfaktor ist hoch. Für knapp unter 3.500,00 Euro bekommt man beim Macina Sport Pro ein vielseitiges und zuverlässiges E-Bike, das sowohl im Alltag als auch in der Freizeit eine gute Figur macht. Der Preisanstieg von 300 Euro – im Vergleich zum Vorjahr – ist so auch bei vielen anderen Herstellern zu finden und für mich kein Dealbreaker. Zum Testzeitpunkt ist auch das Macina Sport Pro 2021 noch erhältlich – allerdings ohne E-Bike-spezifische Schaltung.

Wenn du ein solides E-Trekkingbike mit Bosch-Antrieb für rund 3.000,00 Euro suchst, dann sind auch folgende Testberichte für dich relevant.

Veröffentlicht am 15. August 2022

Jan K.

Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.

Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.

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