Test: Cube Nuroad Pro FE 2021
Gravelbikes sind immer mehr im Kommen. Durch den Mix aus Sportlichkeit und ihren Fähigkeiten auch auf loserem Untergrund eine gute Figur zu machen, sind sie der perfekte Begleiter für vielfältige Touren. Besonders für alltägliche Fahrten, wie dem Weg zur Arbeit und zurück, erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit.

Das ist gut
- sportliches Gravelbike mit guter Vollausstattung
- Tolles, angenehmes Fahrgefühl
- Top Preis-Leistungs-Verhältnis
- Geringes Gewicht von knapp 12 Kilogramm
Das ist nicht so gut
- mechanische Scheibenbremsen etwas anfälliger
Preis zum Testzeitpunkt: 1249,00 €
- Alltag
- Touren
- Sport
- Straße
- Feldwege
- Gelände
- Einstieg
- Mittelklasse
- Spitzenklasse
In meinem heutigen Test schaue ich mir das Cube Nuroad Pro FE 2021. Das Bike ist durchaus noch in der Kategorie der Einsteiger-Gravel zu sehen, aber macht – so viel sei vorweggenommen – Freude beim Radeln. Das „FE“ im Namen steht für „fully equipped“. Gemeint sind die verschiedenen Komponenten, die am Fahrrad verbaut worden sind, damit du im Alltag nichts mehr vermisst.
Der erste Eindruck vom Cube Nuroad Pro FE 2021: Schlichte Eleganz
Beim Fahrradkauf kommt es natürlich auf das Gefühl beim Fahren an, aber seien wir doch ehrlich, bei vielen von uns ist auch der optische Eindruck nicht unwesentlich. Das Cube Nuroad besticht dabei vor allem mit schlichter Schönheit. Als Farbgebung wurde black’n’petrol gewählt. Dabei bezieht sich das „black“ auf den Großteil des Bikes. Der wirklich schön verarbeite Aluminiumrahmen sowie Gabel, Lenker und Co sind in schwarz gehalten. Das bläuliche Petrol dagegen siehst du nur am Unterlenker sowie in kleinen Akzenten auf Lenker und Rahmen. Das sieht nicht nur gut aus, es ist auch zweckdienlich. Wenn du dein Fahrrad für verschiedenen Alltagsrouten nutzt und das Bike mal draußen stehen lassen musst, ist es nicht so auffällig. Dezenter Look als Diebstahlschutz.
Die anderen Komponenten passen sich an die schöne Optik des Bikes an. Die Kabelzüge werden durch den Rahmen geführt, wodurch der aufgeräumte Eindruck fortgeführt wird. Auch die weiteren Komponenten, die dem Cube das Kürzel „FE“ verleihen, wie Gepäckträger, Ständer, Beleuchtung lassen bei mir keine Wünsche offen oder lösen designtechnisch Unbehagen aus.

Cube Nuroad Pro FE lässt keine Wünsche offen
Aber schauen wir uns noch genauer an, welche Bestandteile Cube in seiner 2021er-Version des Nuroad Pro FE verarbeitet hat. Bei den Schaltkomponenten hat Cube auf die Tiagra-Gruppe von Shimano zurückgegriffen, die viele bereits aus dem Rennrad-Bereich kennen. Dabei bekommst du vorne zwei Kettenblätter mit 50 bzw. 34 Zähnen. Am Hinterrad ist eine 10-Fach-Kassette mit 11-34 Zähnen verbaut. An der nächsthöheren Version Nuroad Race FE wird die GRX-Gruppe von Shimano verbaut, die mehr auf die Kombination von Asphalt und Offroad eingeht. Dennoch denke ich, dass die Tiagra-Gruppe für den Verwendungszweck, als Tourenbegleiter und Pendelfahrrad, bestens geeignet ist. Und bei einer Sache kannst du dir sicher sein: Sie ist robust, langlebig und zuverlässig.
Dazu kommt eine dicke Bereifung mit 40mm-breiten G-One Allround von Schwalbe. Das Profil der Reifen ist sowohl für das sanfte Dahinrollen über Asphalt als auch für den ein oder anderen Ausritt ins Gelände entwickelt. Die G-One Allround von Schwalbe wird dir sicher öfters begegnen, wenn du dich Gravelbikes interessierst, manchmal auch in anderen Breiten. Neben dem Vorteil sowohl auf Asphalt als auch Offroad guten Halt zu haben, sind die Schwalben-Reifen dank ihrer großzügigen Breite sehr komfortabel.

Zu der Fully-Equipped-Variante des Bikes gehören weitere Komponenten wie der standardmäßig verbaute Ständer sowie der Schweinwerfer, der mit seinen 50 Lux – im Vergleich zu den 20 Lux des Vorjahresmodells – deutlich mehr Leuchtkraft bieten sollte. Das Rücklicht ist formschön im Schutzblech integriert. Beide werden wieder über einen Nabendynamo betrieben.
Am bereits verbauten Gepäckträger kannst du ohne weiteres deine Packtaschen anbringen, während du für längere Touren an der Gabel sogar einen Lowrider anbringen kannst, um den möglichen Stauraum weiter zu vergrößern.
Cube Nuroad pro FE mit agilem Handling und wenig Schnickschnack
Beim ersten Eindruck dachte ich noch, dass das Bike deutlich sportlicher sein könnte als andere Gravelbikes, die – wie auch das Nuroad FE – mit allen im Alltag praktischen Komponenten ausgestattet sind. Und ja, das Bike fühlt sich flott an. Es macht Laune, in die Pedale zu treten und direkt mal ein bisschen Tempo aufzunehmen. Es ist dabei aber längst nicht so direkt, wie ich es beim Handling von superleichten Rennrädern gewöhnt bin. Das ist absolut positiv zu verstehen. Es fährt sich so komfortabel, dass ich es mir für längere Touren sehr gut vorstellen kann. Egal ob schnell oder eher gemütlich – das geringe Gewicht von knapp 12 Kilogramm passt perfekt dazu. Das ist sicher nicht unwichtig für Personen, die noch einige Taschen mit sich führen und somit nochmal Gewicht draufpacken wollen.
Natürlich durfte auch die obligatorische kurze Ausfahrt auf losem Untergrund nicht fehlen. Aufgrund des trockenen Wetters ist der Test auf einem richtigem Schlammboden nicht möglich gewesen, dennoch ist das Handling des Bikes bei kleineren Steinen und Unebenheit immer direkt und sicher. Die breiten Reifen, aber auch die Carbon-Gabel, nehmen Schläge gut auf. Über holpriges Gelände klappert nichts unschön am Fahrrad. Vielleicht würde das Rad bei deutlich technischeren Untergründen an seine Grenzen kommen, aber dafür ist dieses Bike eben auch nicht konzipiert.

Die Gangschaltung funktioniert einwandfrei. Egal ob ich in die kleinste Übersetzung oder die großen Gänge wähle, die Kette wird sauber zwischen Kettenblättern hin und her geschaltet. Da gibt es keinen besonderen „Aha-Moment“ bei mir, allerdings habe ich es lieber, wenn eine Gangschaltung ohne viel Schnickschnack einfach ihre Arbeit verrichtet. Das Gleiche gilt im Übrigen für die Schalt- und Bremshebel, die sich super bedienen lassen und sowohl präzise als auch direkt sind. Auch wenn „nur“ mechanische Scheibenbremsen verbaut worden sind, gibt es hier nichts zu meckern. Wenn du kräftig zupackst, funktionieren auch diese Bremsen absolut zuverlässig. Im Vergleich zu hydraulischen Scheibenbremsen müssen sie jedoch häufiger nachgestellt werden und können häufiger mal leicht schleifen.
Fazit:
Bei manchen Bikes ist es nicht so leicht, ein Fazit bei der ersten Testfahrt zu fällen, beim Cube Nuroad Pro FE 2021 ist es anders. Es ist einfach klasse verarbeitet, hat alle notwendigen Accessoires, die es für alltägliche Fahrten wie die Strecke zur Arbeit braucht und ist preislich mehr als nur im Rahmen. Trotz der Ausstattung ist das Fahrrad mit seinen 12 Kilogramm relativ leicht und rollt von Anfang leicht dahin. Wenn du ein Fahrrad genau für diese Zwecke suchst, gibt es viele Gründe, warum du mit dem Cube Nuroad Pro FE mehr als zufrieden sein wirst.
Wenn du etwas mehr als die veranschlagten 1249 Euro ausgeben kannst, solltest du auch noch einen Blick auf das Cube Nuroad Race FE anschauen. Die Ausführung besitzt die gravelspezifischen GRX-Gruppen von Shimano und punktet zusätzlich mit hydraulischen Scheibenbremsen. Zudem sind an einigen Stellen noch etwas hochwertigere Komponenten – wie zum Beispiel ein Supernova-Scheinwerfer – verbaut, die insgesamt den Aufpreis um 500 Euro absolut rechtfertigen.
In puncto Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Fahrspaß legt Cube mit dem Nuroad Race FE also noch eine Schippe drauf.
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