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Test: Cube Nuride Hybrid SLX 750 Allroad
Die Nuride-Hybrid-Serie wurde erst 2019 von Cube vorgestellt. Damals war Cube einer der ersten Marken, die einen Tiefeinstieg-Rahmen mit dem kraftvollen Performance CX und der Federgabel sowie der Bereifung eines E-Mountainbikes zusammenbrachten. Mittlerweile haben viele große E-Bike-Hersteller derartige „Crossover“-E-Bikes im Programm. Ob sich das aktuelle Cube Nuride Hybrid SLX 2023 gegen die größer gewordene Konkurrenz behaupten kann, erfährst du in diesem Testbericht.
ist
gut
- Bosch Smart System mit Kiox 300 Display
- 750 Wattstunden in allen Rahmengrößen möglich
- RockShox Judy E-Mountainbike-Luftfedergabel
- Breite und stabile Laufräder mit Shimano „Boost“-Naben
- Solider Aluminiumrahmen mit cleverer Integration und Montagepunkten für Zubehör
so
gut
- Anbauteile aus Kunststoff wirken nicht sehr robust
- StVZO-Zulassung nur mit zusätzlichem Reflektor gegeben
Unser Lucky Guide Jan aus Dortmund hat das Cube Nuride Hybrid SLX 750 2023 getestet und schildert hier seine Eindrücke.
Cube Nuride Hybrid: Crossover oder E-Bike-SUV?
In den letzten Jahren kamen immer mehr „Crossover“-E-Bikes dazu, die mit ihrem Konzept an die aus der Autobranche bekannten „SUV“erinnern. Der Erfolg überrascht wenig, denn sie füllen die Lücke zwischen den praktischen E-Trekkingbikes und den offroadtauglichen E-Mountainbikes (E-MTBs). Grundsätzlich handelt es sich bei den Nuride-Hybrid-Modellen aber um Trekking-E-Bikes mit E-MTB-Komponenten. Deshalb ordnet Cube das Nuride auch auf seiner Website unter der Kategorie „Trekking und Tour“ ein.
Cube und Bosch eBikes Systems
Cube setzt bei seinen E-Bikes seit mittlerweile zehn Jahren auf Antriebe von Bosch eBike Systems. Auch bei der Einführung des Bosch Smart System beziehungsweise BES3 im Modelljahr 2022 war Cube vorne mit dabei. Der neue 750-Wattstunden-Akku war letztes Jahr noch nicht in den Modellen in Rahmengröße S verfügbar. Im Modelljahr 2023 ist der bislang größte Bosch-E-Bike-Akku nun in allen Rahmengrößen verfügbar. Ein optisches Highlight bei den höherwertigen Modellen sind die innenverlegten Leitungen und Züge, die elegant im Steuerrohr verschwinden.
Die Cube-Nuride-Plattform 2023
Bei den Modellen mit Tiefeinsteig wird der Akku von oben in den Rahmen eingesetzt, während er bei den beiden anderen Rahmenformen von unten in das Unterrohr eingesetzt wird. Das lässt sich konstruktiv wahrscheinlich nicht anders lösen, aber falls man den Akku häufig zum Aufladen aus- und einbauen muss, ist das ein kleiner Minuspunkt. Zudem gefällt mir die Akkuabdeckung aus Kunststoff nicht besonders gut. Dafür besitzt sie einen praktischen Druckknopf, wodurch die Abdeckung immerhin schnell zu befestigen ist.
War das Alleinstellungsmerkmal des Nuride Hybrid zu Anfang noch der Rahmen mit Tiefeinstieg, so ist es jetzt auch mit Herren- und Trapezrahmen erhältlich. Ab dem Pro-Modell setzen alle Nuride-Hybrid-Modelle auf die gleiche Rahmenbauweise.
Apropos gleich: Als ich das Nuride Hybrid SLX 750 das erste Mal in der Dortmunder Filiale erblickte, fiel mir gleich die Ähnlichkeit zu den 2023er Cube Kathmandu Hybrid Pro- und SLX-Modellen auf, die ich kürzlich getestet habe. LINK Und tatsächlich: Die Daten von Cube verraten, dass die Rahmen exakt die gleiche Geometrie aufweisen, mit dem Unterschied, dass beim Kathmandu Hybrid ein Gepäckträger im Rahmen integriert ist.
Ausstattung nach dem Motto: mehr ist mehr
Während das Bike im Laden vor mir steht, mustere ich auch die weiteren Bauteile des Nuride Hybrid SLX. Als erstes springt mir dabei die riesige Kassette ins Auge. Die Schaltung mit zwölf Gängen und einer Abstufung von 10 bis 51 Zähnen ist das Maximum was Shimano aktuell zu bieten hat. Damit sollte man sowohl an steilen Anstiegen als auch bei hohen Geschwindigkeiten immer den passenden Gang parat haben.
Aber nicht nur die Schaltung ist großzügig, sondern auch die Bremsen. Hier geht Cube auf Nummer sicher und setzt auf riesige 203-Millimeter-Bremsscheiben und eine Vierkolbenbremsanlage.
Cube Nuride Hybrid Allroad: E-Trekking- oder doch E-Mountainbike mit Schutzblechen?
Ganz ähnlich geht es bei den weiteren Komponenten weiter. Auf der RockShox Judy Luftfedergabel prangt ein E-MTB-Logo, das die Robustheit der Gabel verrät. Robust scheinen auch die Laufräder, denn sie bestehen aus breiten Felgen auf noch breiteren „Boost“-Naben, die für ein Maximum an Steifigkeit sorgen.
Die Bereifung unterstreicht wiederum den flexiblen Einsatzbereich, denn die Schwalbe G-One sind mäßig profiliert und für Schotter- oder befestigte Waldwege optimiert. Das „Allroad“ im Namen steht bei Cube für die alltagstaugliche Ausstattung mit Schutzblechen, Ständer und Beleuchtung.
Testfahrt: Das Cube Nuride Hybrid SLX 750 Allroad in der Praxis
Aufgrund der ähnlichen Geometrie und Ausstattung erinnert mich das Fahrverhalten des Nuride Hybrids auf den ersten Metern sofort an das Kathmandu Hybrid. Im Vergleich fällt mir jedoch der breitere und – aufgrund des nicht höhenverstellbaren Vorbaus – tiefere Lenker auf. Die Sitzposition ist dementsprechend etwas sportlicher, was mir persönlich gut gefällt. Natürlich könnte man aber durch den Austausch des Vorbaus auch eine aufrechtere Sitzhaltung erreichen.
Auf meiner Probefahrt durch den Dortmunder Süden kommt das Nuride Hybrid definitiv noch lange nicht an seine Grenzen. Auf dem recht steilen Radweg auf die Aussichtsplattform am Phoenixsee schalte ich ein paar Gänge runter und kann selbst im „Tour“-Modus ganz locker hochpedalieren. Ich bin mir sicher, dass man mit dem Bike auch bei deutlich steileren Anstiegen keine Probleme bekommt.
Das Cube Nuride Hybrid: Fazit
Am Ende der Testfahrt bin ich überzeugt. Das Cube ist ein flexibles Multitalent, dass mit seinem riesigen Akku auch auf anspruchsvollen Touren eine gute Figur machen sollte. Im Vergleich zum Kathmandu Hybrid ist es eine Spur sportlicher und geländeorientierter. Dennoch kann man es mit einem nachträglich montierten Gepäckträger problemlos im Alltag nutzen.
Besonders im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ist es Cube-typisch ganz vorne mit dabei. Riesiger 750-Wattstunden-Akku, robuste E-Mountainbike-Technik und eine alltagstaugliche Ausstattung ohne Schwächen. So viel E-Bike gibt es für unter 4.000,00 Euro im Fachhandel eher selten.
Abgesehen von dem bereits erwähnten Kathmandu Hybrid liegen im gleichen Preis– und Einsatzbereich auch das Diamant Zing+, das Kalkhoff ENTICE, die KTM-Macina-Style- und Gran-Pro-Modelle sowie das Bergamont E-Horizon Expert.
Jan K.
Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.
Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.