Tests
Zwei Premium-E-Trekkingbikes für 4.000,00 Euro im Vergleich

Test: Cube Kathmandu Hybrid PRO 750 und Cube Kathmandu Hybrid SLX 750 2023

Kräftiger E-Motor, Kettenschaltung und eine alltagstaugliche Ausstattung: Die Formel für ein Trekking-E-Bike ist denkbar einfach. Aber was müssen E-Trekkingbikes können, damit sie um die 4.000,00 Euro kosten dürfen? Neben der Antwort auf diese Frage wollen wir diesem Test herausfinden, ob die beliebten Kathmandu Hybrid E-Bikes ihren guten Ruf auch im Modelljahr 2023 verteidigen können. Dazu vergleichen wir die beiden Modelle PRO und SLX miteinander, die preislich auf zweiter und vierter Position der insgesamt fünf Modellvarianten liegen.

Das
ist
gut
  • Bosch Performance CX Motor mit 85 Newtonmetern Drehmoment
  • Hochwertige Shimano Ausstattung mit elf oder zwölf Gängen
  • Alu-Rahmen mit Steckachse und integriertem Gepäckträger
  • Solide 100 Millimeter-Mountainbike-Federgabeln
  • SLX-Modell mit Shimano XT Vierkolbenbremse
  • Bosch Smart System mit Kiox 300 Display
Nicht
so
gut
  • Akkuabdeckung aus Plastik
  • Hohes Gewicht (26 bis 28 Kilogramm)

Unser Lucky Guide Jan hat das Cube Kathmandu Hybrid PRO 750 und Cube Kathmandu Hybrid SLX 750 2023 getestet und schildert hier seine Eindrücke.

Ich habe über die letzten Jahre schon Dutzende E-Bikes ausprobieren dürfen und mich schon daher an die vielen Neuerungen gewöhnt. Um herauszufinden, ob sich ein vollausgestattetes Premium-E-Bike auch für Einsteiger eignet, habe ich meinen neuen Kollegen Milan aus dem Lucky Bike-Marketing dabei. Milan hat bis jetzt noch kaum Erfahrung mit E-Bikes sammeln können – und deshalb habe ich ihn spontan zu meinem Test in die Dortmunder Filiale mitgenommen.

Großer Akku, hohes Gewicht: Reichweite hat seinen Preis

Als wir die beiden Kathmandu Hybrid vom Ständer heben, fällt uns beiden sofort das hohe Gewicht auf. Die knapp 27 (PRO-Modell) bis 28 Kilogramm (SLX-Modell) sind größtenteils auf den riesigen 750-Wattstunden-Akku zurückzuführen, denn dieser alleine bringt schon viereinhalb Kilogramm auf die Waage. Beim SLX-Modell kommt gewichtstechnisch noch die pannensichere – aber eben auch schwere – Schwalbe-Bereifung dazu. Wie bei allen Cube Fahrrädern stehen die Varianten ONE, PRO, EXC, SLX und SLT aufsteigend für eine höherwertige Ausstattung.

Schick und stabil: Der neue Kathmandu-Hybrid-Rahmen 2023

Des Weiteren vereint nun alle Kathmandu-Modelle ein neuer Rahmen, der 2022 nur den Topmodellen vorbehalten war. Die Rahmen besitzen nun allesamt einen breiteren „Boost-„Hinterbau. Durch den von Mountainbikes bekannten Einbaustandard werden die Hinterräder wesentlich stabiler, was auch bei E-Trekkingbikes von Vorteil ist. Aber nicht nur technisch, sondern auch optisch haben die neuen Rahmen einiges zu bieten.

So verlaufen die Züge und Leitungen bei Trapez- und Herrenrahmen elegant durch den Vorbau in den Rahmen. Den hochwertigen Eindruck trübt lediglich die etwas lieblose Akkuklappe aus Plastik. Das Öffnen und Schließen der Klappe gestaltet sich manchmal etwas fummelig. Ein kleiner Minuspunkt, wenn man den Akku häufiger ein- und ausbauen muss.

Cube E-Bikes 2023: Bosch Smart System für Alle!

Cube arbeitet bereits seit zehn Jahren mit E-Bike-Systemen von Bosch und war bei der Integration neuer Produkte immer vorne mit dabei. Im Modelljahr 2023 verbaut Cube das Bosch Smart System nun bei der Mehrzahl seiner Hybrid-E-Bikes. So kommen etwa alle Touren-E-Bikes von Cube im Modelljahr 2023 mit dem neusten Bosch-E-Bike-System.

Smart, Smarter, Smart System: Cube E-Bikes 2023

Mit der Vorstellung des Smart Systems oder Bosch E-Bike-System 3 (BES3 abgekürzt) Ende 2021 hat Bosch eBike Systems ein neues E-Bike-Zeitalter eingeleitet. Das komplett überarbeite E-Bike-System sieht standardmäßig die Verbindung mit einem Smartphone vor und ermöglicht dadurch Funktionen wie Navigation, Software-Updates, Diebstahlschutz und vieles mehr. In unserem Blogbeitrag: Das Bosch (Smart) System einfach erklärt erfährst du im Detail, was das System im Vergleich zum Vorgänger zu bieten hat.

 

2022 gab es das Smart System ebenfalls nur bei den Topmodellen von Cube und der größere 750-Wattstunden-Akku sorgte zudem dafür, dass das Smart System erst im Rahmen ab Größe „M“ verbaut werden konnte. Im Modelljahr 2023 hat Cube es jedoch geschafft, den 750er-Akku sowohl in alle Rahmengrößen von S bis XL als auch in allen Rahmenformen (Herren, Trapez und Tiefeinstieg) zu integrieren.

E-Trekkingbike der Extraklasse: Cube Kathmandu Hybrid

Eine weitere Besonderheit der Kathmandu-Hybrid-Modelle ist definitiv das Federungskonzept. So kommt bei allen Modellen eine 100-Millimeter-Federgabel zum Einsatz. Das sorgt nicht nur für eine Mountainbike-ähnliche Optik, sondern auch für deutlich größeren Komfort als bei den üblichen Trekking-Federgabeln, die sonst nur etwa die Hälfte an Federweg besitzen. Lässt man das hohe Gewicht außen vor, so macht das Kathmandu Hybrid auf dem Papier schon einen sehr guten Eindruck. Aber wie steht es um die Fahreigenschaften der Premium-E-Bikes?

Das erste Mal: Auf Tour mit dem Kathmandu Hybrid

Während Milan das Kathmandu aus der Filiale schiebt, erkläre ich ihm das neue Smart System und dessen Bedienung. „Ich kann das E-Bike mit meinem Handy koppeln und damit navigieren? Krass!“, antwortet er mir. Auf den ersten Meter nach der Filiale kommt ein kleiner Berg. Der Performance CX-Motor schiebt uns mühelos den Anstieg hinauf. „Du bist ja erst im Eco-Modus“, sage ich zu Milan, an dessen E-Bike die LED-Remote grün leuchtet. „Ich weiß! Aber die höheren Stufen sind mir echt noch zu heftig. Dieser Motor ist ja ein Monster.“, entgegnet er mir.

Bosch Performance CX: Drehmoment-Monster

Und da hat er recht. Drehmoment hat der Performance CX-Motor genug und in Kombination mit den elf beziehungsweise zwölf Gängen sollte er auch im Gebirge genug Reserven haben. Auf der Hälfte der Strecke halten wir an und vergleichen die beiden Modelle miteinander. „Was ist denn jetzt überhaupt der Unterschied? Wenn du mich fragst, ist das doch das gleiche Rad in einer anderen Farbe?“, werde ich gefragt. Und da hat er nicht ganz unrecht, denn grundsätzlich decken beide Modelle den gleichen Einsatzbereich ab. Die Unterschiede liegen im Detail.

Cube Kathmandu Hybrid Pro und SLX im Vergleich

Neben der bereits erwähnten pannensicheren Reifen hat das SLX auch bei der Federgabel (Rock Shox statt X-Fusion), der Schaltung (12-Gang-Shimano-XT statt 11-Gang-Deore), Bremsen (Vier- statt Zweikolbenbremse) und Scheinwerfer (110 Lux statt 50 Lux) dem Pro-Modell etwas voraus. Die Upgrades machen sich bei unserer kurzen Tour durch Dortmund nur bedingt bemerkbar. Beide Modelle sind Top-E-Bikes ohne große Schwächen. Während das Kathmandu Hybrid PRO die gehobene Mittelklasse darstellt, ist das SLX-Modell schlichtweg ein High-End-E-Trekkingbike.

Fazit

E-Trekkingbikes gibt es wie Sand am Meer. Aber die Cube Kathmandu Hybrid Modelle sind keinesfalls langweilige E-Bikes. So sieht das auch Milan am Ende unserer Testfahrt: “Schade, dass mein Arbeitsweg zu lang ist um jeden Tag mit dem Rad zu fahren. Aber ich kann nachempfinden, wie das Kathmandu Hybrid auch Einsteiger von E-Bikes überzeugt.” Unser gemeinsames Fazit lautet: Die robuste Ausstattung, die hohe Reichweite und die smarten Funktionen machen die Kathmandu-Hybrid-Modelle zu den richtigen E-Bikes für anspruchsvolle Pendler und Abenteuerlustige.

Wer plant, noch mehr im Gelände unterwegs zu sein, aber nicht auf eine alltagstaugliche Ausstattung verzichten möchte, der sollte sich die Cube Reaction Hybrid Allroad oder Trek Powerfly Equipped Modelle ansehen.

Veröffentlicht am 31. Januar 2023

Jan K.

Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.

Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.

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