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E-Mountainbike-Hardtail für alle(s) ?!

Test: Axess Element 2022

Wie muss ein modernes E-Mountainbike 2022 aussehen? Geht es nach der Fahrradmarke Axess lautet die Antwort: „So wie das Element!“ Das E-MTB kommt mit dem stärksten Performance CX-Motor, integriertem 625-Wattstunden-Akku, solider 120-Millimeter-Federgabel und smartem Touch-Display. Ob dieses vielversprechende Rezept auch in der Praxis aufgeht, wollen wir in diesem Testbericht herausfinden.

Das
ist
gut
  • Rahmen mit integriertem 625-Wh-Akku, „Boost“-Hinterbau und hoher Steifigkeit
  • kräftige Shimano-MT400-Vierkolbenbremse vorne & hinten
  • smartes und großes Nyon-Touch-Display mit GPS
  • Rock Shox 35 Luftfedergabel mit 120 Millimeter Federweg
Nicht
so
gut
  • kein Kettenstrebenschutz

Unser Lucky Guide Jan hat das Axess Element 2022 getestet und schildert hier seine Eindrücke.

Einsatz
  • Alltag
  • Touren
  • Sport
Terrain
  • Straße
  • Feldwege
  • Gelände
Ausstattung
  • Einstieg
  • Mittelklasse
  • Spitzenklasse
E-Bike-System
  • komfortabel
  • dynamisch
  • sportlich

Axess Element 2022: Was ist neu?

Das Element gehört seit 2020 zum Portfolio des Herstellers. Die Ausstattung des Bikes war in den letzten zwei Jahren recht ähnlich. Der wichtigste Unterschied im Vergleich zu den Vorjahresmodellen ist im Modelljahr 2022 das Bosch Nyon Display anstelle des SmartphoneHubs. Mit dem SmartphoneHub kann man zwar ein Smartphone als Display zu nutzen, allerdings sollte das Nyon mit seinem 3,2 Zoll großen, hochauflösenden Display einen mindestens genauso guten Job machen. Im Vergleich zum eigenen Smartphone hat es den Vorteil, dass es dauerhaft am Rad gelassen werden kann und auf den Einsatz am E-Bike optimiert ist. Dementsprechend hat Bosch es so konstruiert, dass das Display besonders gut ablesbar und robust ist. Mit dem Nyon steuert man die massiven 85 Newtonmeter Drehmoment des Bosch Performance CX.

Apropos Robust: Axess Alu-Rahmen

Egal ob Fahrrad oder E-Bike: Der Rahmen bildet die Basis für alles und entscheidet maßgeblich über die Fahreigenschaften. Das Axess Element kommt mit einem soliden Rahmen aus Aluminium, in den der 625-Wattstunden-Bosch-Powertube-Akku clever integriert wurde. Der Akku kann entweder direkt im Rad geladen werden oder nach unten aus dem Rahmen entnommen werden. Für mehr Stabilität setzt Axess auf sogenannte „Boost“-Einbaumaße der Radnaben. Die Räder werden mit einer längeren Steckachse fixiert, wodurch weniger Verwindung stattfindet als bei herkömmlichen Schnellspannern. Ein weiteres Highlight des Rahmens ist der sogenannte „Size-Split“. Dieser sorgt dafür, dass der Rahmen in der kleinsten Größe nicht nur mit 27,5 statt 29-Zoll-Läufrädern ausgestattet ist, sondern auch ein tieferes Oberrohr für mehr Bewegungsfreiheit besitzt.

Axess Element: Stabile Technik sorgt für stabile Optik

Nicht nur technisch, sondern auch optisch wirkt das Axess durchdacht: Die Züge und Leitungen sind integriert und der Rahmen hat – trotz des massiven Unterrohrs mit dem Akku – eine ausgewogene Formsprache. Das dürfte auch an dem soliden 1,5-Zoll-Steuerohr und den breiten Enduro-Felgen mit der 2,6-Zoll-Schwalbe-Bereifung liegen. MTB-typisch ist bei dem Axess Element einfach alles eine Spur fetter. Dennoch lässt sich das Element theoretisch auch im Alltag einsetzen, denn der Rahmen verfügt auch über Montagepunkte für Schutzbleche, Ständer und Gepäckträger.

Rock Shox Federgabel: Ausgestattet für den Trail

Der Hersteller selbst spricht bei dem Modell von einer „trailtauglichen All-Mountain-Ausstattung“. Das E-MTB sollte sich also nicht nur auf Forststraßen, sondern auch im „echten“ Gelände bewegen lassen. Schon auf den ersten Blick fällt mir die massive Rock Shox 35 Federgabel ins Auge. Die – für ein Hardtail – großzügigen 120 Millimeter Federweg lassen sich per Luftdruck anpassen und bei Bedarf über den Lockout-Hebel am Lenker komplett blockieren.

Axess Element 2022: Die Ausstattung im Detail

Abgesehen von Rahmen und Gabel scheinen auch die weiteren Komponenten absolut offroadtauglich zu sein. Die Shimano MT400-Scheibenbremse kommt mit vier statt zwei Kolben pro Bremssattel und sollte in Kombination mit den 180er Bremsscheiben viel Bremsleistung bieten. Die SX Eagle Schaltung kommt – genau wie die Rock Shox Gabel – aus dem Hause SRAM und bietet 12 Gänge mit einer großen Abstufung. Damit sollten auch steilere Anstiege problemlos zu bewältigen sein. Eine weiterer Eigenschaft der „Eagle“-Systeme von SRAM ist, dass die Kette auch bei stärkeren Erschütterungen an Ort und Stelle bleibt. Dennoch wäre ein Kettenschutz schön gewesen, falls die Kette doch mal Kontakt mit dem Rahmen hat. Hier herrscht also noch etwas Tuning-Potenzial.

Das Axess Element 2022 auf Probefahrt

Nachdem ich mir das Rad nun ausgiebig in der Theorie angeschaut habe, will ich natürlich wissen, wie es sich denn in der Praxis verhält. Um das Rad zu testen habe ich mich mit meinem Kollegen Matthias in der Düsseldorfer Lucky Bike-Filiale verabredet. Dort steht das Rad in dem auffälligen Blau für mich bereit. Alternativ gibt es das Modell auch in mattem Schwarz und ist damit deutlich dezenter. Unabhängig von meinem persönlichen Geschmack ist das Rad in der blauen Farbe ein echter Hingucker. Im Sonnenlicht strahlt es genauso sehr wie der Himmel an diesem hellen Sommertag.

Das Bosch-E-Bike-System lässt sich bequem vom Cockpit einschalten und bedienen. Die Bedienung per Touchscreen ist intuitiv und funktioniert im Stand wie man es von Smartphones gewohnt ist. Unterwegs ist die Steuerung der wichtigsten Funktionen bequem vom Lenker aus möglich. Ich stelle mir den „Ride“-Screen ein, sodass ich Geschwindigkeit und Unterstützung im Blick habe. Das Nyon-Display kann aber noch viel mehr: Zum Beispiel die Anzeige von Routen über Komoot oder Fitnessdaten tracken, die sich wiederum mit Apps wie „Apple Health“ synchronisieren lassen. Obendrein lassen sich die verschiedenen Anzeigen noch individualisieren.

Schon auf den ersten Metern fällt mir der sportliche Charakter des Bikes auf. Die Sitzposition ist sportlich und das Handling ist gutmütig. Die pure Kraft des Performance-CX-Motors überrascht mich jedoch auch nach dutzenden Malen immer wieder. Innerhalb von Sekunden habe ich 26 Km/h erreicht. Genauso knackig wie der Motor beschleunigt, lassen sich auch die zwölf Gänge der Eagle-SX-Schaltung durchschalten. In näherer Umgebung von Düsseldorf finde ich zwar keine echten Höhenmeter, um das E-MTB im Gelände zu testen, aber ich bin mir sicher, dass sich auch die steilsten Anstiege mit diesem Bike bewältigen lassen.

Fazit: Axess Element 2022

Das Axess Element ist ein potentes E-Mountainbike mit einem smarten Bordcomputer als Highlight. Das große Nyon-Display finde ich persönlich zwar eher ungewöhnlich für ein E-MTB, aber es ist durchaus praktisch, sich auch ohne Smartphone am Lenker navigieren lassen zu können. Das Axess Element ist somit eine gute Wahl für alle, die ein E-MTB suchen, das mehr als bloß breite Reifen bieten kann. Für den Preis von unter 3.500,00 Euro ist die Ausstattung ingesamt sehr gut. Wer sich etwas mehr Alltagstauglichkeit wünscht, der sollte sich das Axess Force näher ansehen. Dort bekommt man die gleiche Rahmenbasis allerdings mit einer „Allroad“-Ausstattung – also Ständer, Schutzbleche und Beleuchtung

Der beliebte Hersteller Cube Bikes bietet mit der Reaction-Hybrid-Serie ebenfalls E-Hardtails im Preisbereich zwischen 3.000,00 und 4.000,00 Euro. Das Cube Reaction Hybrid SL (3.799,00 UVP) haben wir ebenfalls schon getestet.

Veröffentlicht am 13. September 2022

Jan K.

Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.

Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.

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