Tests
Vergleich der Cube E-Hardtail-Spitzenmodelle 2023

Test: Cube Reaction Hybrid Race 750 2023 und Cube Reaction Hybrid SLT 750 2023

Wenn man alle Ausstattungs- und Rahmenvarianten sowie die preisgünstigeren Performance-Modelle zusammennimmt, ergibt sich eine Auswahl von über 100 verschiedenen Modellen. In diesem Test konzentrieren wir uns auf zwei der Highlights – das Race- und das SLT-Modell – und wollen herausfinden, wie sie im direkten Vergleich abschneiden.

Das
ist
gut
  • Exzellente Optik dank Integrated Cable Routing (ICR) im Vorbau
  • Beide Modelle in drei Farb- und zwei Rahmenvarianten erhältlich
  • Montagepunkte für Seitenständer, Gepäckträger und Schutzbleche
  • Bosch Smart System 750-Wattstunden-Akku in allen Rahmengrößen und -formen erhältlich
Nicht
so
gut
  • Preisanstieg von 200 Euro

Unser Lucky Guide Jan, hat das Cube Reaction Hybrid Race 750 2023 für 3.799,00 Euro (UVP) und das Cube Reaction Hybrid SLT 750 2023 für 4.199,00 Euro (UVP) getestet und schildert hier seine Eindrücke.

Cube Reaction Hybrid 2023: Größere Akkus und Smart System für fast alle Modelle

Anfang 2022 fuhr ich zum ersten Mal ein Cube-E-Mountainbike mit Smart System für den Testbericht zum Cube Reaction Hybrid SL. Damals gab es bei dem neuen Bosch-System hier und da noch Schwierigkeiten. Beispielsweise waren die Modelle mit dem größten 750-Wattstunden-Akku erst ab der Rahmengröße M erhältlich, und auch für einige Funktionen des Bosch Smart Systems musste man noch auf Updates warten.

Mitte 2023 sieht das Ganze nun anders aus. 750er Akkus sind bei Cube jetzt auch in der Rahmengröße S erhältlich, und seit dem letzten Update im April 2023 ist die vollumfängliche Navigation auf dem Kiox 300 Display möglich. Also genau der richtige Zeitpunkt, um sich erneut mit den Reaction-Hybrid-E-Mountainbikes zu beschäftigen.

Modern, schick und stabil: Der neue Cube Reaction Hybrid-Rahmen

Beim ersten Anblick des E-Bikes fällt sofort das ausgewogene und aufgeräumte Design auf. Eine wichtige Neuerung ist der ab dem Basismodell „ONE“ eingesetzte Rahmen, der bereits 2022 neu entwickelt wurde. Bei diesem werden alle Leitungen und Züge bereits ab dem Vorbau durch den Rahmen geführt. Zudem ist die Integration des riesigen 750-Wattstunden-Akkus sowie des starken Bosch Performance CX-Motors gelungen. Bemerkenswert ist auch, dass Cube bei den Rahmen die Geometrie – mit flacherem Lenk- und steilerem Sitzwinkel – mehr auf Trails ausgelegt hat.

Obwohl es sich um ein echtes E-Mountainbike handelt, lassen sich problemlos Schutzbleche, Gepäckträger und sogar Seitenständer aus der Cube-eigenen „Acid“-Serie nachrüsten.

Tipp: Viele Cube Reaction Hybrid-Modelle gibt es auch schon ab Werk mit alltagstauglicher „Allroad“-Ausstattung.

Mein einziger, kleiner Kritikpunkt am Rahmen ist die große Akku-Abdeckung, die unten am Rahmen sitzt. Sie lässt sich zwar schnell und einfach über einen Druckknopf aus- und einbauen, doch die Haptik des Plastiks könnte meiner Meinung nach für E-Bikes in der Preisregion um 4.000,00 Euro hochwertiger sein,

Cube Reaction Hybrid Race und SLT: Die Ausstattungen im Vergleich

Abgesehen vom innovativen Chassis, bieten beide Modelle – wie von Cube gewohnt – eine sehr solide Ausstattung. Beide Modelle haben eine ordentliche Gabel an Bord, wie es sich für ein (E-)Mountainbike gehört. Der Federweg beläuft sich jeweils auf 120 Millimeter und 100 Millimeter bei den Varianten mit Tiefeinstieg. Beim Race-Modell handelt es sich um eine Rock Shox Judy, beim SLT-Modell um eine FOX 34 Float AWL. Beide Modelle haben eine Luftfedergabel, jedoch bietet die FOX-Gabel, eine höherwertige Dämpfung und mit größeren Standrohren schlicht mehr Steifigkeit.

Beide Modelle kommen mit modernen 12-fach-Schaltungen und kraftvollen Vierkolbenbremsen von Shimano. Allerdings setzt Cube beim SLT-Modell vollständig auf die allseits beliebte Shimano-Deore-XT-Gruppe, während das Race-Modell mit etwas günstigeren Shimano-Komponenten daherkommt.

Etwas deutlicher ist der Unterschied bei den Rädern. Das Race-Modell hat solide Mountainbike-Felgen mit Shimano-Naben. Das SLT hingegen hat einen speziellen, leichten Laufradsatz von der Firma Newmen.Diese versprechen weniger Gewicht bei gleicher Stabilität. Die darauf montierten Smart Sam-Reifen bieten dank DoubleDefense-Karkasse ein Plus an Pannenschutz.

Cube Reaction Hybrid: Race vs. SLT in der Praxis

Nun aber genug der Theorie. Ich bin gespannt, wie sich die kleinen, aber feinen Unterschiede auf dem Testfahrten bemerkbar machen. Ich beginne mit dem Race-Modell und drehe meine kleine E-MTB-Testrunde in der Nähe der Dortmunder Lucky Bike Filiale.

Auf den ersten Höhenmetern bereitet der Performance CX Motor in Kombination mit der breitbandigen 12-fach-Schaltung viel Spaß. Auch die Bedienung des Bosch Smart Systems ist intuitiv und angenehm. Alles funktioniert, wie es soll und ich kann die Waldwege mühelos hinauffahren.

Auf dem Weg nach unten nehme ich noch einen Trail mit und versuche, das Reaction Hybrid Race genauer zu beurteilen. Als Freund von steifen Federgabeln bin ich von der Rock Shox Judy nicht vollkommen überzeugt. Sie ist zwar von RockShox als „eMTB Approved“ gekennzeichnet, doch das hohe Gewicht von 24 Kilogramm stellt die Gabel bei Unebenheiten schon vor Herausforderungen.

 

Positiv fällt mir im Vergleich zum Test des Reaction Hybrid SL aus dem Jahr 2022 der nun etwas breitere Lenker mit 740 Millimetern auf. Insgesamt ist das Reaction Hybrid Race 750 ein wirklich attraktives und leistungsstarkes E-Mountainbike, besonders im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Nun möchte ich herausfinden, wie sich das Topmodell Cube Reaction Hybrid SLT im Vergleich schlägt. Ich fahre noch einmal die gleiche Runde im Dortmunder Süden und bemerke unterwegs durchaus den Unterschied, den die etwas wertigeren Komponenten machen.

Bereits auf den ersten Metern fällt mir auf, dass das SLT etwas agiler wirkt. Die Beschleunigung ist spontaner, das Bike reagiert direkter. Dies liegt wahrscheinlich am leichteren Laufradsatz von Newmen, der nicht nur das Gesamtgewicht des Bikes reduziert, sondern auch die rotierenden Massen, was sich auf die Agilität des E-Mountainbikes positiv auswirkt. Auf dem kleinen Trail zeigt sich auch die „kräftigere“ Fox 34. Der „Flex“ der Gabel ist spürbar geringer als bei der Rock Shox Judy des Race-Modells. Die Stöße und Unebenheiten des Trails werden besser abgefedert, die Kontrolle über das Bike wird damit zusätzlich verbessert. Diese Performance-Steigerung trägt wesentlich zu einem sicheren und komfortablen Fahrgefühl bei, selbst bei anspruchsvolleren Downhill-Passagen.

Fazit: Cube Reaction Hybrid Race und Cube Reaction Hybrid SLT

Natürlich ist es keine Überraschung, dass das Topmodell etwas besser performt. Allerdings sind beide Reaction-Hybrid-Modelle auch 2023 ein echter Volltreffer. Beide Modelle sind ausgezeichnete E-Mountainbikes, und die Auswahl hängt von individuellen Präferenzen oder dem Budget ab.

Das Reaction Hybrid Race 750 punktet besonders durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit seinem leistungsstarken Performance CX Motor und der breitbandigen 12-fach-Schaltung sorgt es für ein beeindruckendes Fahrerlebnis für deutlich unter 4.000,00 Euro.

Das Reaction Hybrid SLT 750 zeichnet sich hingegen durch seine hochwertigere Ausstattung aus. Es wirkt insgesamt agiler und die Komponenten insbesondere die FOX 34 Float Gabel und die Shimano-XT-Bremsanlage– zeigen im Vergleich zum Race-Modell eine verbesserte Performance auf Trails.

Spannende Alternativen zur Reaction-Hybrid-Serie könnten die Modelle Powerfly 4, Powerfly 5 und Powerfly 7 von Trek oder das Axess Element 2023 darstellen. Dort bekommst du ebenfalls vielseitige E-MTB-Hardtails, die sich mit dem richtigen Zubehör auch im Alltag nutzen lassen.

Veröffentlicht am 22. Mai 2023

Jan K.

Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.

Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.

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