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Gepäcktransport auf dem Fahrrad

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Wer dieses Jahr zum ersten Mal einen Fahrradurlaub plant, wird sicher schnell feststellen: Hartschalenkoffer und Trolleys haben zwar Rollen und machen sich gut im Flugzeug, der Gepäcktransport am Fahrrad erfordert jedoch andere Maßnahmen.

Grundsätzlich sollten sich Neulinge zwei Fragen stellen: Wie lange bin ich weg? Was brauche ich eigentlich? Zur Beantwortung der zweiten Frage haben wir eine ausführliche Packliste für den Fahrradurlaub zusammengestellt, die alle Eventualitäten berücksichtigt. An der ersten Frage entscheidet sich, wie umfangreich die Ausrüstung sein muss: Selbstverständlich erfordert eine mehrwöchige Reise durch das australische Outback eine umfangreichere Ausrüstung als eine Wochenendtour über den Elberadweg.

Abhängig von der anfallenden Gepäckmenge (Machen Sie sich keine Illusionen: Man nimmt ohnehin zu viel mit) haben wir hier eine kleine Übersicht, wie sich das Gepäck am und auf dem Rad transportieren lässt.

„Das geht schon“ – Rucksack und Gepäckträger

Einen Gepäckträger haben die meisten Räder und ein Rucksack ist auch schnell zur Hand. Deshalb ist diese Variante des Gepäcktransports insbesondere aus budgetären Gründen noch häufig zu sehen. Mit Gummibändern wird das Gepäck auf dem hinteren Gepäckträger verzurrt, der Rest findet im Rucksack auf dem Rücken Platz. Zweifelsohne kann man so seine Siebensachen transportieren. Wer jedoch einmal bei 34° und strahlendem Sonnenschein eine 10%-Steigung mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken hochradeln musste, wird schnell zu der Überzeugung kommen, dass ein Paar gute Packtaschen durchaus seine Vorteile hat.

Wir empfehlen den Gepäcktransport in oben beschriebener Weise nur bei kleinen Tagestouren. Eine Windjacke, ein paar Snacks oder Energieriegel und eventuell die Trinkblase sollten sich im Rucksack befinden. Jedes Gramm jenseits der 3,5 Kilogramm-Marke wird zur Qual. Hinterradträger sind ohne Packtaschen eher für geringe Gepäckmengen und kurze Transportwege ausgelegt. Hab und Gut lassen sich mit Gummibändern nur leidlich gut dauerhaft fixieren. Wobei man spätestens nach der dritten Notbremsung, Aufsammeln und neuem Verzurren Fixiertechniken entwickelt, die jedem Seemann zur Ehre gereichen.

Der Klassiker: Gepäcktaschen

Gepäck am Fahrrad

    • Gepäck am Fahrrad – Bildrechte: KTM

Zugegeben: Packtaschen bedeuten zunächst eine kleine Investition, aber es lohnt sich! Das Gepäck ist sicher am Rad verstaut, Radtaschen haben eine lange Lebensdauer und es gibt erstaunlich viele Freunde und Bekannte, die sich gerne einmal Taschen ausleihen. All dies spricht eindeutig für die Anschaffung. Allerdings steht vor dem Kauf die Qual der Wahl. Einsteigermodelle beginnen bereits bei ca. 30 Euro. Diese sind allerdings meist nicht wasserdicht. Zudem handelt es sich meist um Modelle, die miteinander verbunden sind – das erschwert den Transport, zum Beispiel wenn die beladenen Packtaschen abgenommen und zur Unterkunft transportiert werden müssen. Daher rät Lucky Bike zu qualitativ hochwertigen Modellen, zum Beispiel von Vaude oder Ortlieb. Beide Marken haben eine jahrzehntelange Erfahrung im Fahrradbereich und genießen einen ausgezeichneten Ruf. Ortlieb und Vaude gewähren zudem eine 5-jährige Herstellergarantie auf Material und Verarbeitung. Mit diesen Radtaschen sind selbst schwere Regengüsse kein Problem, sodass die Mehrkosten durch trockene Wechselkleidung, die in den Packtaschen sicher verstaut sind, schnell wieder aufgewogen werden. Ein Tipp: Für eine bessere Lastverteilung am Rad kann es ratsam sein, statt zweier vollgepackter Hinterradtaschen lohnt es sich manchmal, zusätzlich 2 kleinere, sogenannte Lowrider Taschen an der Gabel zu befestigen. Auf diese Weise wird das Gewicht gleichmäßiger auf dem Rad verteilt, wodurch es sich leichter steuern lässt. Zusätzlich zu den Gepäcktaschen lohnt sich ggf. die Anschaffung einer Lenkertasche für die notwendigen Kleinigkeiten, die schnell zur Hand sein müssen wie Schlüssel, Mobiltelefon, Kartenmaterial oder kleine Snacks. Auch hier bieten Ortlieb und Vaude ein breites Sortiment funktionaler Lenkertaschen, die sich meist auch als kleine „Handtasche“ nutzen lassen.

Long vehicle – der Transportanhänger

Nicht nur Anhänger für den Kindertransport erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, auch Gepäckanhänger haben eine wachsende Fangemeinde aufgebaut. Der Vorteil dieser Transportlösung liegt vor allem an den nahezu unbeeinträchtigten Fahreigenschaften. Zwar zieht der Hänger bergauf rückwärts und schiebt bei Bergabfahrten unter Umständen kräftig, doch in der Regel ist selbst der Wiegetritt mit einem Anhänger im Schlepptau möglich – mit Packtaschen ist daran nicht zu denken! Nachteile hat die Anhängerlösung vor allem für Bahnreisende. Das Ein- und Aussteigen mit Fahrrädern ist ohnehin etwas mühselig und wird durch einen zusätzlichen Anhänger nicht unbedingt problemfreier. Die Montage ist kinderleicht: Der Hänger wird mittels Kupplung an der Hinterradachse des Fahrrades befestigt, das Gepäck wird auf dem Fahrradanhänger verstaut und los geht die Reise. Am Zielort ist der Hänger schnell abgekoppelt und ein normales Fahrrad steht zur Verfügung. Einspurige Anhänger haben den Vorteil, dass Sie sehr spurtreu dem Weg des vorausfahrenden Bikes folgen und kurvenstabiler sind. Abgekoppelt lassen sie sich jedoch nur schwer manövrieren. Zweirädrige Anhänger können in spitzen, schnellen Kurven kippen, haben einen höheren Rollwiderstand und verbreitern die Spur. Schmale Geländetrails sind damit ausgeschlossen.

Die Lösung, wie das Gepäck am Fahrrad transportiert wird, ist stark von den Gegebenheiten abhängig und letztlich eine individuelle Entscheidung, die jeder selbst treffen muss. Unter Umständen kann es sich im Übrigen gerade bei bergigen Etappen wie zum Beispiel einer Alpenüberquerung lohnen, einen Gepäcktransportdienst zu beauftragen. Insbesondere Tourismusregionen haben hier häufig gute Angebote, die sich auch finanziell im Rahmen bewegen. Eine Anfrage bei der lokalen Tourismusverwaltung lohnt sich allemal.

Veröffentlicht am 15. Juni 2015

Redaktion Lucky Bike

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