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Der Fahrradhelm, dein bester Freund

Es ist in Deutschland nicht verboten, ohne Helm Fahrrad zu fahren. Das ist ein Grund dafür, wieso immer noch nur rund sieben Prozent der 17- bis 30-Jährigen regelmäßig einen Fahrradhelm nutzen. Völlig unbegründet, finden wir! Deshalb räumen wir heute mit zehn Vorurteilen zum Helmtragen auf und liefern dir damit zehn gute Gründe, in Zukunft gerne mit Helm aufs Rad zu steigen.

1. „Es ist unwahrscheinlich, bei einem Fahrradunfall auf den Kopf zu fallen.“

Stimmt leider nicht. 25 Prozent der verunglückten Fahrradfahrer erleiden eine Kopfverletzung. Im Jahr 2018 gab es rund 90.000 Unfälle, bei denen mindestens ein Fahrradfahrer beteiligt war. Somit erlitten 22.000 Personen eine Verletzung am Kopf, die mit einem Fahrradhelm gemildert oder sogar vermieden worden wäre.
Bei den Verkehrstoten ist die Statistik noch eindeutiger: Für die Hälfte der Radfahrer, die im Straßenverkehr ums Leben kommen, ist ein Schädel-Hirn-Trauma die Todesursache.
Dank moderner Technik kann heute genau ermittelt werden, dass ein Helm den Aufprall beim Sturz vom Rad um zwei Drittel senken kann.
Die Zahlen sprechen für sich, aber so ganz überzeugt bist du noch nicht? Kein Problem, die erhöhte Sicherheit ist zum Glück nicht unser einziges Argument!

2. „Helme sind nicht stylisch.“

Stimmte früher wahrscheinlich mal. Heute sieht die Welt der Fahrradhelme zum Glück anders aus. Von schlichten City-Helmen, über MTB- und BMX- Helme bis hin zu Innovationen wie dem Airbag Helm von Hövding ist mittlerweile wirklich für jeden etwas dabei. Ob farblich abgestimmt aufs Fahrrad oder trendig in Silber und Gold – Fahrradhelme sind heute nicht mehr nur notwendiger Schutz, sondern gleichermaßen cooles Accessoire.
Du brauchst noch etwas Inspiration? In unserem Online Shop findest du zahlreiche Helme jeder Kategorie.

3. „Mit Helm fühle ich mich wie ein Kind.“

Es ist für uns fast selbstverständlich, dass Kinder beim Fahrradfahren einen Helm tragen. So ist es nicht überraschend, dass der Anteil der Sechs- bis Zehnjährigen, die regelmäßig einen Fahrradhelm tragen bei über 75 Prozent liegt.
Wenn wir also als Erwachsene auf dem Fahrrad unterwegs sind, fühlt es sich etwas so an, als wäre das Helmtragen den jüngeren Generationen vorbehalten und wir sträuben uns dagegen, es ihnen gleich zu tun.
Eltern machen es zur Regel, dass ihre Kinder beim Radfahren gut geschützt sind und einen Helm tragen – was super ist! Wieso gilt die gleiche Regel nicht für Erwachsene? Vielleicht kennst du die Diskussion zum Helmtragen noch aus deiner Kindheit oder sogar von deinen eigenen Kindern: „Ihr tragt doch auch keinen Helm!“ ist dabei mit Sicherheit eines der am meisten genutzten Argumente. Wieso also nicht gleich mit gutem Beispiel vorangehen und das Helmtragen zur Selbstverständlichkeit machen?

4. „Helmträger fahren unvorsichtiger und begünstigen Unfälle sogar.“

In der Debatte, inwiefern eine Helmpflicht für Fahrradfahrer sinnvoll ist, kommt immer wieder das Argument auf, mit Helm würden Menschen schneller und unvorsichtiger fahren, weil sie sich stärker in Sicherheit wiegen würden. Dadurch würde das Unfallpotential zusätzlich erhöht und der gewünschte Effekt von Fahrradhelmen verfehlt. Die Vermutung dieses Zusammenhangs ist zwar nicht ganz unbegründet, jedoch kam die Studie, die hierzu oftmals zitiert wird, zu einem weiteren Ergebnis. Personen, die mit Helm unvorsichtiger fahren, verhalten sich ohne Helm nicht zwangsläufig anders. Das unvorsichtige Fahren hängt demnach wahrscheinlich viel mehr mit der allgemeinen Risikobereitschaft der Personen als einer veränderten Fahrweise aufgrund eines Helms zusammen.

5. „Bei einem Autounfall bringt der Helm sowieso nichts mehr.“

Stimmt nicht, denn eine Kollision beinhaltet zwei Unfälle. Zunächst den Zusammenstoß selbst, bei dem oftmals natürlich auch andere Körperteile als der Kopf verletzt werden können. Bei den meisten Unfällen zwischen Auto und Fahrrad folgt auf den Zusammenstoß jedoch der Fall des Radfahrers auf die Motorhaube oder die Straße – und wie sinnvoll bei diesem das Tragen eines Helms sein kann, haben wir ja bereits oben erklärt.

6. „Unter einem Fahrradhelm wird es mir viel zu warm.“

Im Prinzip gilt hier das gleiche wie bei Punkt zwei und fünf: Deine Sicherheit sollte schlussendlich wichtiger sein als im Sommer unter deinem Helm zu schwitzen. Trotzdem verstehen wir deine Bedenken und können dich beruhigen: Es sind nicht mehr alle Fahrradhelme klobig und schwer. Viele unserer modernen Helme sind super leicht und luftdurchlässig und bringen dich daher selbst bei höheren Temperaturen nicht unnötig ins Schwitzen.

7. „Ich fahre ja vorsichtig und achte auf Autos.“

Vielbefahrene Straßen, Großstadtverkehr, unaufmerksame Autofahrer und schlecht ausgebaute Radwege sind alles Faktoren, die Fahrradunfälle – und somit auch Kopfverletzungen bei Radfahrern – begünstigen. Leider ist aufmerksames Fahren trotzdem keine Garantie dafür, nicht zu verunglücken. Rund 30 Prozent aller Fahrradunfälle im Jahr 2018 entstanden ohne andere Verkehrsteilnehmer. In diesen Fällen spielt es also nur eine untergeordnete Rolle, ob du auf dem Feldweg deines Heimatsorts oder am Alexanderplatz unterwegs bist – der Helm kann im Extremfall dein Lebensretter werden.

8. „Wirklich sichere Fahrradhelme sind mir zu teuer.“

Mit einigem Zubehör und speziellen Eigenschaften kann ein Fahrradhelm natürlich zu einer größeren Investition werden. Das heißt jedoch nicht, dass günstigere Helme weniger sicher sind. Du findest bei uns neben speziellen Helmen auch klassische und preisgünstige Alternativen, die nicht nur deinen Kopf, sondern auch deinen Geldbeutel schonen.

9. „Durch das Helmtragen wird meine Frisur ruiniert.“

Vielleicht das einzige Vorurteil über Fahrradhelme, das wir nicht restlos entkräften können. Vorab: Im Zweifelsfall zählt deine Sicherheit mehr als eine gut sitzende Föhnfrisur oder perfekt gegelte Haare. Trotzdem möchtest du noch vorzeigbar im Büro oder auf der Geburtstagsparty ankommen – das können wir natürlich gut verstehen.
Achte daher bei deinem Helmkauf auf jeden Fall auf die für dich passende Größe. Diese findest du auch beim Online Kauf problemlos indem du vorher einfach deinen Kopfumfang ausmisst. Wie das am besten klappt erklären wir dir in unserem Video.

Auch die Form des Helms kann Einfluss darauf haben, wie leicht oder stark deine Frisur unter dem Tragen des Helms leidet. Rennrad-Helme zum Beispiel sind sehr leicht und luftig und damit vielleicht die passende Lösung für dich.


Noch ein Tipp: Das Internet bietet mittlerweile Tutorials für nahezu alles, unter anderem für helmtaugliche Frisuren!

10. „Ich fahre schon ewig Fahrrad und vertraue mir selbst.“

Das ist super und deine Erfahrung verhindert mit Sicherheit von Zeit zu Zeit weitere Unfälle, jedoch bist du leider nicht allein dafür verantwortlich, ob du in einen Fahrradunfall verwickelt bist. Unter Punkt vier haben wir erklärt, dass 30 Prozent der Fahrradunfälle ohne weitere Verkehrsteilnehmer passieren. Bei 90.000 jährlichen Fahrradunfällen bleiben also immer noch 63.000 Unfälle, bei denen du als Fahrradfahrer vielleicht gar keine Schuld gehabt hättest, aber trotzdem verunglückt wärst – egal wie lange und gut du Fahrradfahren kannst.

Fazit

Die Debatte, ob es in Deutschland eine Helmpflicht geben sollte, wird uns sicherlich auch in Zukunft noch begleiten. Wir hoffen, dass du nach dem Lesen dieses Artikels gar kein Gesetz mehr benötigst und deinen Helm in Zukunft freiwillig und mit Freude trägst.
Du bist noch auf der Suche nach dem richtigen Helm? Lass‘ dich in einer unserer Filialen beraten oder stöbere in unserem Onlineshop.

Veröffentlicht am 02. Juli 2020

Lieselotte

Seit ihrem Studium nutzt Lieselotte das Fahrrad für jeden möglichen Weg. Selbst der Hauptstadttrubel in Berlin konnte sie nicht davon abhalten, täglich mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Ein Fahrrad ist für Lieselotte mehr Verkehrsmittel als Sportgerät.