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Fahrrad-Urlaub: Trekkingrad oder Reiserad?

Hecktaschen am Fahrrad fuer die Radreise

Um den Sommerurlaub mit dem Fahrrad möglichst bequem und stressfrei zu verbringen, ist es ratsam, sich im Vorhinein Gedanken über die Strecke und den fahrbaren Untersatz zu machen. Für Fahrradreisende gibt es speziell für längere Strecken konzipierte Reiseräder, aber auch das Trekkingrad kann den Fahrradurlaub zu einem erholsamen Vergnügen machen. Wichtig ist, dass sich Gepäck sicher unterbringen lässt und dass das Rad auch beladen gut zu steuern und sicher zu bremsen ist. Robuste Materialien und langlebige, wartungsarme Komponenten sorgen dafür, dass sowohl das Trekkingrad als auch das Reiserad größeren Belastungen standhalten. Unser folgender, kleiner Überblick soll bei der Auswahl des richtigen Begleiters für die Radreise helfen.

Was ist ein Trekkingrad?

Das Trekkingrad, früher auch All Terrain Bike (ATB) genannt, ist ein sportliches, vollausgestattetes Fahrrad, das in der Regel über eine 28-Zoll-Bereifung verfügt. Zwar hat das Trekkingrad eine ähnlich sportliche Rahmengeometrie wie ein Rennrad, doch es ist zusätzlich mit Schutzblechen, einer Lichtanlage und Gepäckträgerösen ausgestattet. Dank der Gepäckträgerösen ist die Montage verschiedener Gepäckträger und damit Fahrradtaschen möglich. Auch das Anbringen von Lowridertaschen, die über einen Frontgepäckträger an der Gabel befestigt werden, ist meist unproblematisch. Die Reifen haben in der Regel ein leichtes Profil und sind circa 37mm breit. Somit sind sie deutlich breiter als die Reifen eines Rennrads (23mm), jedoch schmaler als die eines Stadtrads (etwa 42mm). Obwohl das Trekkingrad zu den sportlich augerichteten Fahrrädern gehört, sitzt man nicht übermäßig gekrümmt. Die Schultern, Arme und Hände werden so weniger belastet. Außerdem lassen sich auf dem Trekkingrad unterschiedliche Lenker montieren. Gerade Lenker, Riser Bars, leicht gebogene Trainingsbügel oder H-Bars? Alles ist möglich!

Die Schaltung am Trekkingrad

Auch bei der Schaltung bietet das Trekkingrad verschiedene Varianten. Man kann zwischen einer Ketten- oder einer Nabenschaltung wählen. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Schaltungsarten besteht darin, dass das Getriebe der Nabenschaltung im Gehäuse vor jeglicher Verschmutzung geschützt ist. Dadurch ist der Verschleiß geringer. Bei der Entscheidung für die eine oder die andere Schaltung kommt es auch stark auf die persönlichen Vorlieben an. Wer sich unsicher ist, sollte beide Schaltungstypen im direkten Vergleich Probe fahren. Das Argument, dass Kettenschaltungen leichter sind, ist ein Mythos. Nabenschaltungen sind etwa gleich schwer oder lediglich minimal schwerer als Kettenschaltungen. Das Gewicht sollte daher keine Rolle beid er Entscheidung spielen.

Was ist ein Reiserad?

Ein Reiserad ist, wie der Name schon sagt, ein spezielles Fahrrad, das zum Zurücklegen großer Strecken konzipiert ist. Genau wie das Trekkingrad hat auch das Reiserad einen Rahmen mit sportlicher Geometrie. Doch Reiseradrahmen sind zusätzlich verstärkt, haben einen längeren Hinterbau und einen stärkeren Gabelvorlauf. Dadurch verlängert sich der Radstand (Distanz zwischen Vorderrad und Hinterrad), man hat mehr Platz für Packtaschen, der Fahrer stößt nicht mit den Fersen an das Gepäck und die Laufruhe nimmt zu. So sind selbst vollbepackte Räder leicht und sicher zu steuern. Im Umkehrschluss fehlt im quirligen Stadtverkehr die Wendigkeit – wer eine Neuanschaffung erwägt, sollte dies im Hinterkopf behalten.

Das Angebot an Reiserädern ist insgesamt sehr überschaubar. Insofern bleibt im Zweifel nur der notgedrungene Griff zum Trekkingrad. Unter Umständen lassen sich aber auch MTBs umrüsten, insbesondere, wenn nur wenig Gepäck transportiert werden soll, kann sich dies als echte Alternative herausstellen.

Die Schaltung am Reiserad

Bezüglich der Schaltung kann man auch beim Reiserad zwischen Ketten- und Nabenschaltung wählen. Hochpreisige Modelle setzen auf die hochwertige Rohloff Nabenschaltung, es gibt aber auch zahlreiche Modelle im hochpreisigen Segment, die über eine Kettenschaltung verfügen. Ganz neu in 2015 ist die Pinion Getriebeschaltung. Diese hat maximal 18 Gänge und befindet sich unter dem Tretlager. Gegenüber der Rohloff schlägt sie mit einem Mehrgewicht von ca. 900 Gramm zu Buche, der Schwerpunkt liegt allerdings sehr günstig in der Mitte des Rades und zudem sehr tief. Das Pinion-Getriebe bietet zudem den Vorteil, dass der gesamte Schaltvorgang im Tretlager stattfindet, der Ausbau des Hinterrades ist damit sehr einfach. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten sind Räder mit Pinion-Getriebe leider auch ein Magnet für Langfinger. Ein sicherer Abstellplatz und ein entsprechendes Fahrradschloss sind aus diesem Grund oberste Pflicht.

Die Bereifung

Die Bereifung hat beim Reiserad oft 28 Zoll, einige Modelle setzen aus Stabilitätsgründen noch auf das 26 Zoll Mountainbike-Maß. Die Reifenbreite variiert zwischen 28 mm und 35 mm. Das Reiserad verfügt in aller Regel über zahlreiche Möglichkeiten, um verschiedenartige Gepäckträger und Flaschenhalter zu montieren. Die Gepäckträger sind beim Reiserad besonders stabil ausgeführt. Insgesamt gelten als Richtwert folgende Belastungsgrenzen: 40 kg Hinterradgepäckträger, 12 kg Vorderrad-Lowrider, 5 kg Vorderradgepäckträger und 2,5 kg Lenkertasche. Kommen dazu noch Wasserflaschen, transportiert das Reiserad rund 60 kg Gepäck – zzgl Fahrer! Wer darüber hinaus noch schwere Ausrüstungsgegenstände zu transportieren hat, sollte in Erwägung ziehen, zusätzlich einen Fahrradanhänger zu nutzen. Hier gibt es mittlerweile auch hochwertige und sogar geländegängige Modelle, die allen Strapazen gewachsen sind.

Fazit

Bei der Frage, ob man mit einem Trekkingrad oder mit einem Reiserad in den Urlaub fährt, sollte man im Vorfeld abwägen, wie lang die Strecke ist und wie viel Gepäck man mitnehmen möchte. Das Trekkingrad eignet sich eher für kürzere Radreisen mit Tagesetappen von 50-80 Kilometern, während das Reiserad eher für Weltenbummler zu empfehlen ist, die über mehrere Wochen unterwegs sind und entsprechend weite Strecken zurücklegen wollen. Ist eine Fahrradtour durch beispielsweise Nordrhein-Westfalen geplant, ist ein Trekkingrad in der Regel vollkommen ausreichend. Zudem ist es alltagtauglicher als ein Reiserad – so lässt es sich auch außerhalb der Urlaubszeit bequem im Alltag nutzen.

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Schlagwörter: Kaufberatung Trekkingbike
Veröffentlicht am 15. Juni 2015

Redaktion Lucky Bike

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