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Fahrraddiebstähle nehmen zu – Wie kann eine Fahrradcodierung helfen?

Was ist Fahrradcodierung genau und ist sie sinnvoll?

Fahrraddiebstahl

Spiralkabelschlösser sind mit einem Seitenschneider leicht zu knacken.

Fahrräder sind in den Sommermonaten bei Dieben ein begehrtes Objekt. Im Jahr 2012 wurden in Deutschland mehr als 300.000 Fahrräder gestohlen – die Dunkelziffer dürfte ungleich höher liegen. Eine Möglichkeit, Diebe abzuschrecken, soll die Fahrradcodierung sein. Hierbei wird das Fahrrad mit der sogenannten Eigentümer-Identifizierungs-Nummer (EIN) versehen. Jedes Fahrrad erhält einen individuellen Code, der sich wie folgt zusammensetzt: Wohnort und Adresse in verschlüsselter Form und die Initialen des Besitzers.

Doch wie hilft nun diese Codierung, wenn das Fahrrad gestohlen wurde? Schon bei einer Polizeikontrolle kann der Beamte die Initialen des Codes mit denen der kontrollierten Person abgleichen und somit feststellen, ob der rechtmäßige Eigentümer gerade mit dem Fahrrad unterwegs ist. Oftmals wird diese Kombination durch die Jahreszahl, in der die Codierung erfolgt ist, ergänzt. So kann der Eigentümer auch nach einem Umzug ermittelt werden. In wie fern die Polizei dies aber tut, ist eine andere Frage.

Kauft man ein gebrauchtes, codiertes Fahrrad, ist es nicht notwendig, es neu codieren zu lassen. Wichtig ist jedoch, dass der Käufer und der Verkäufer einen schriftlichen Kaufvertrag abschließen, in dem auch der Code festgehalten wird. Außerdem sollte der Verkäufer dem Käufer alle zu dem Fahrrad gehörigen Papiere überlassen.

Zwar hat jedes Fahrrad eine sogenannte Fahrradrahmennummer und viele hoffen, dass ihr Fahrrad im Falle eines Diebstahls dank dieser Nummer wiedergefunden wird. Die Realität jedoch sieht anders aus. Ca. 90 Prozent der gestohlenen Fahrräder werden trotz Rahmennummer nicht gefunden. Außerdem kann ein Fahrrad je nach Hersteller bis zu drei unterschiedliche Nummern haben und diese können mehrfach vorkommen.

Welche Arten der Fahrradcodierung gibt es?

Es gibt zwei Vorgehensweisen, wie ein Fahrrad codiert werden kann. Zum einen kann der Code in den Fahrradrahmen – außer bei Carbon- und Kinderfahrrädern – eingraviert werden. Um die Gravur vor Rost zu schützen und noch auffälliger zu gestalten, wird zusätzlich ein farbiger Aufkleber angebracht. Zum anderen besteht die Option, das Fahrrad mit einem speziellen Klebeetikett zu versehen. Zwar ist der Aufkleber speziell gegen unbefugtes Entfernen gesichert, trotzdem ist es nicht unmöglich diesen abzubekommen. Dieses Etikett beinhaltet die gleichen Daten wie die Gravur. Sowohl die Gravur als auch die Klebecodierung befindet sich meist auf der rechten Seite des Sattelrohrs. Die Polizei achtet nach eigenen Angaben bei Kontrollen vermehrt auf diese Stelle. Fahrräder mit Carbon- oder Rennradrahmen und Kinderfahrräder eignen sich wie erwähnt nicht für die Gravur. Wer sein Fahrrad trotzdem codieren lassen möchte, dem ist das Klebeetikett zu empfehlen.

Wer führt die Fahrradcodierung durch und was brauche ich dafür? Kostet es was?

Wer sich dazu entscheidet, sein Fahrrad codieren zu lassen, kann sich einfach an die örtliche Polizei wenden. Regelmäßig werden Codiertermine angeboten. Eine Anmeldung hierfür ist in der Regel nicht erforderlich. Zum Teil bieten auch Fahrradhändler oder der ADFC diese Codierungen an. Bei der Polizei ist die Codierung kostenlos, bei Fahrradhändlern hingegen kostet sie etwa 15 Euro. Zu dem Termin muss man neben seinem Fahrrad einen Eigentumsnachweis – in Form einer Quittung oder einer Rechnung – und den Personalausweis mitbringen. Nach ungefähr 15 Minuten ist das Fahrrad codiert.

Bedeutet die Fahrradcodierung tatsächlich mehr Sicherheit?

Die Aufklärungsrate von Fahrraddiebstählen ist einem Bericht des Bundeskriminalamtes aus dem Jahr 2011 zufolge mit zehn Prozent weiterhin extrem niedrig. Die Fahrradcodierung dient jedoch der Abschreckung von Dieben, wie die Pressesprecherin des ADFC-Bundesverbandes Stephanie Krone bestätigt: „Fahrräder mit Codierung sind für Diebe unattraktiver, da sie schlechter weiterverkauft werden können.“ Auch der Leiter der Pressestelle der Polizei Düsseldorf Andreas Czogalla sieht die Fahrradcodierung als gute Präventivmaßnahme: „Je mehr Fahrräder codiert werden, desto besser. Wenn der Täter wüsste, dass immer mehr Fahrräder codiert sind, schreckt ihn das immer mehr davon ab, einen Fahrraddiebstahl zu begehen.“
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Veröffentlicht am 14. Mai 2014

Redaktion Lucky Bike

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