Tests

Trek Remedy 9 im Test

Test Trek Remedy 9

Trek Remedy 9 im Test

This Trail is poison, I’ve got the Remedy

– Surfen über Trails bergab, den Berg aber auch ehrlich erklimmen – das Trek Remedy 9 kann angeblich alles. Trek bietet dieses Model schon länger an – ein Indiz für das Potenzial zum modernen Klassiker? Schließlich werden All Mountain Bikes immer beliebter. Uns hat interessiert, ob das Trek Remedy 9 einhält, was die Marketingabteilung verspricht und haben das Bike getestet. Unser Lucky Bike Mitarbeiter Jan schildert nachfolgend seine Eindrücke.

Das Trek Remedy 9 haben wir für unseren Test in der Deep Evergreen- Lackierung bekommen und sind ganz schön von den Socken:Ziemlich crazy dieses Grün! Auf jeden Fall ein Hingucker. Das Rad kommt schon vormontiert im Karton an und man muss lediglich kurz die Laufräder auf ausreichend Luft und feste Schnellspanner checken und den Lenker sowie die Pedalen montieren. An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Aufgrund der zahlreichen Pedalsysteme, die es gibt und den individuellen Vorlieben, die jeder Fahrer hat, wird das Trek Reemedy 9 ohne Pedale geliefert. Man kann sich selber entscheiden, ob man das Bike mit Klickies oder mit Flatpedalen fährt. Wir haben uns für letzteres entschieden und zur DMR Vault (link zu DMR im Shop) in passendem Grün gegriffen. Das Auge fährt ja schließlich mit.

Bevor wir losfahren, wollen wir noch wissen, was das Trek Remedy 9 an Features zu bieten hat.
Technische Features

Der Hauptrahmen des Remedy 9 ist aus Treks Alpha Platinum Aluminium hergestellt. Diese besondere Aluminiumlegierung ist sehr leicht. Bei der Verarbeitung wird sie kalt extrudiert, durch Hydroforming in Form gebracht und im Smooth Weld Verfahren geschweißt. Der EVO Link (Verbindungselement zwischen Hinterbau, Hauptrahmen und Dämpfer) ist aus Magnesium und besteht aus mehreren Bauteilen, was die Gesamtsteifigkeit positiv beeinflusst. Der Hinterbau ist das Highlight am Trek Remedy und verfügt über die sogenannte Full Floater Technologie. Der Dämpfer wird hier nicht an einer festen Dämpferaufnahme montiert, sondern ist „schwimmend“ zwischen 2 aktiven Links befestigt. Das soll den Hinterbau noch sensibler machen und das Ansprechverhalten verbessern. Die Kennlinie ist sehr linear.

Ein klarer Pluspunkt: Die Geometrie des Remedy lässt sich auch verstellen. Der knapp über dem Tretlager angebrachte Mino-Link erlaubt es, den Lenkwinkel um 0,5° abzuflachen und die Tretlagerhöhe um 10mm zu verstellen. Der Rahmen hat zudem eine innenliegende Zugführung für die Rock Shox Reverb Stealth (absenkbare Sattelstütze) und verfügt über eine ISCG-Aufnahme zur Montage einer ISCG Kettenführung.

Fahreigenschaften Trek Remedy 9

Das Trek-Bike haben wir im Teutoburger Wald in der Nähe von Bielefeld getestet. Da es sich um ein All Mountainbike handelt, interessiert uns natürlich weniger, was das Bike auf dem Asphalt kann, sondern vielmehr, was es im Gelände drauf hat. Flugs stimmen wir das Luftfahrwerk unter Zuhilfenahme des SAG-Meters passend ab und schon kann es mit dem Test losgehen.

Trek ist es mit dem Remedy 9 gelungen, ein Fahrrad zu entwickeln, das sich einerseits sehr gut bergauf bewegen lässt und gleichzeitig bergab sehr viel Spaß macht. Die Geometrie wurde dafür bei den 2013er Modellen noch einmal etwas angepasst. Bereits nach kurzer Zeit sind sich unsere Testfahrer einig, dass das getestete Trek Remedy 9 ein sehr potentes Fahrwerk besitzt. Die für Trek angepassten Federelemente von Fox verfügen über eine DRCV-Technologie (Dual Rate Control Valve). Das bedeutet, dass sich 2 Luftkammern in einem Federelement befinden. Die zweite Luftkammer wird erst in Anspruch genommen, wenn der Dämpfer um mehr als 50% seines Vederwegse zurücklegt. Trek möchte durch diese Technik ein besseres Ansprechverhalten bei geringen Stößen erreichen, ohne jedoch Nachteile bei maximaler Dämpfung in Kauf nehmen zu müssen. Diese Technik macht sich auch bei unseren Testern bemerktbar: Auf dem Trail klebt das Hinterrad nahezu am Boden. Die Traktion ist sehr gut. Das Remedy lässt sich schnell in die Kurven legen und ebenso aus den Kurven heraus wieder beschleunigen. Der Hinterbau verfügt über sehr gute Steifigkeitswerte, nicht zuletzt dank der 12mm Steckachse. Weder beim Driften noch bei schnellen Kurvenwechseln spürt man seitlichen Flex. Der Lenker könnte nach Ansicht unserer Tester etwas breiter sein, das ist aber Geschmackssache. Gleiches gilt für die Federgabel, diese fühlt sich ein wenig straff an. Leider ist sie nicht absenkbar, was nach unserer Ansicht insbesondere für sehr steile Anstiege sinnvoll wäre. Sie lässt sich allerdings in der Progression (Ansprechverhalten) für Down- und Uphills mit einem Handgriff einstellen. Dank der ausgewogenen Geometrie und dem Plattformdämpfer lassen sich die meisten Anstiege angenehm hochfahren. Die Absenkfunktion der Rock Shox Reverb Stealth Sattelstütze wurde bei unserem Test oft genutzt. Beim Downhill senkt man sie per Knopfdruck am Lenker ab und sofort hat man mehr Bewegungsfreiheit zwischen den Beinen. Wenn man wieder in die Pedalen treten muss, fährt man die Stütze einfach wieder hoch und schon hat man wieder die perfekte Sitzposition. Das möchte man bei einem Trailbike nicht missen. Die präzise Schaltung, Shimano XT, lässt die Kette schnell die Gänge wechseln. Die XT Bremse ist gut dosierbar. Die Reifen (Bontrager XR3 Team Issue) haben im Laub- und Nadelwald sowie auf dem Schotter gute Dienste geleistet. Im Matsch wurden sie nicht getestet.

Fazit Trek Remedy 9

Mit dem Remedy 9 bekommt man eine Allzweckwaffe für Touren und Trails. Am meisten Spaß macht das Bike beim Downhill. Auch Alpenüberquerungen sollten sich mit dem Remedy gut meistern lassen. Mit 12,8kg Gewicht ist es für ein Bike in dieser Kategorie sehr leicht. Durch die verstellbare Geometrie und das potente Fahrwerk mit Doppelkammerfederung hebt sich das Remedy 9 von seinen Konkurrenten in diesem Marktsegent ab. Als Alternative zum Remedy könnte man sich noch Lapierre Spicy oder Cannondale Jekyll anschauen, dafür müsste man allerdings zum Teil tiefer in die Tasche greifen.

 

Pro: sehr guter Rahmen, gute Ausstattung, innovative Dämpfertechnologie.

Contra: schmaler Lenker, Federgabel nicht absenkbar

Hier geht es zu allen Trek Remedy Varianten im Lucky Bike Online Shop.

Autor: Jan Thielbeer (Lucky Bike Filiale Leipzig)

Veröffentlicht am 18. Februar 2013

Andreas

Andreas hat im Grundschulalter schon an seinem Fahrrad geschraubt, um den BMX Fahrern Konkurrenz zu machen. Ein paar Jahre später hat er das Rennrad seiner Schwester heimlich für die ersten Ausfahrten genutzt und seit ein paar Jahren fährt er quer durch Europa – mit oder ohne Gepäck, mit dem Rennrad, dem MTB oder dem Tourenbike.

Und das Schrauben übernimmt er immer noch selbst, auch wenn er seit 2010 für Lucky Bike im Onlinemarketing Team ist.

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